Travel Reference
In-Depth Information
Erzbischofs das Sakrament der kl. Taufe empfangen hatten, dienten
sie zur vollsten Zufriedenheit ihrer Arbeitgeber.« Wenngleich dies
schon lange her ist, so gibt es doch Anlass zur Hoffnung. Sicher ist,
dass der Bayer umso gastfreundlicher ist, je mehr der Urlauber sich
den Landessitten anpasst.
Sprachliche Finessen - Die geheime Verbindung
zwischen Gott, dem Ohrenwuzler und Schalke 04
Wie bei allen Reisen in exotische Länder erhöht es die Wahrschein-
lichkeit, die Sommerfrische oder den Skiurlaub lebend und ohne
größere Blessuren oder »Watschn« zu überstehen, wenn man sich
einige Grundkenntnisse des Bairischen angeeignet hat. Hierbei ist
als erste und wichtigste Regel vorauszuschicken, dass ein Urein-
wohner des nadelwaldreichen Hügellandes nichts fürchterlicher
indet, als wenn ein Nicht-Bayer versucht, Bairisch zu reden. Der
bereits zitierte Jörg Maurer sagt hierzu: »Ganz schlimm ist es, wenn
ein Nicht-Bayer - reden wir doch Klartext: ein Preuße! -, von ei-
ner ›Mouss Bier‹ oder einer ›Maaoss Bier‹ redet. Das geht immer
schief.« Das helldunkel schwingende, locker alplerische, fast juch-
zende, trotzdem nachdenklich-phlegmatische »a« in »Maß« sei für
jemanden, der nicht mindestens drei Generationen in Bayern ge-
lebt habe, nicht zu packen, meint der Krimikönig aus den Bergen.
Alle Gesprächspartner, die ich während meiner empirischen For-
schungen befragte, bestätigten mir diese These. Allerdings verriet mir
eine aus dem höchsten Norden stammende Probandin, die als Mak-
lerin tagtäglich auf Eingeborene des Bajuwarenstamms trifft, nach
Genuss einiger Halben Bier, folgendes Geheimnis: Sie habe festge-
stellt, dass bayerische Gesprächspartner sehr wohlwollend reagierten,
wenn sie typisch bairische Wörter in ihren nordischen Redeluss ein-
baue. Als erfolgreich eingesetzte Vokabeln nannte die blonde Preußin
die Begriffe »Ohrenwuzler« (Ohrwurm) und »Oachkatzl« (Eichhörn-
Search WWH ::




Custom Search