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Mannigfaltigkeit so vieler Daseinswesen und Gebräuche vorzu-
führen und ihn an diesem ewigen Wandel der Erscheinungsfor-
men unserer Natur Geschmack inden zu lassen. Die Verschie-
denheit der Lebensweisen von einem Volk zu anderen löst in mir
nichts als Freude an solcher Vielfalt aus.«
Wie andere ihr Leben leben sollen, das interessierte Montaigne
nicht, wie andere es leben (könnten) sehr wohl! Ganz konkret, mit-
tendrin, dem Neuen und anderem radikal aufgeschlossen, bereit,
die eigene Perspektive auf den Prüfstand zu stellen und der Ver-
schiedenheit mit Freude zu begegnen, das war seine Passion. Und
wer auf Reisen geht, wer etwas entdecken will, der muss das Leben
und die Menschen ein klein wenig mögen. »Die Kunst das Leben
zu lieben«, so heißt eine Auswahl der Essais Michel de Montaignes.
Nicht etwa: »Wie das Leben sein sollte, damit ich es lieben kann.«
Wer diese Maxime mit auf seine Reise nimmt, der wird nicht nur
reisen, sondern entdecken. Der wird sich und anderen das Leben
tatsächlich leichter machen, so viel steht fest. Die Welt zu erklären,
das ist, wie auf einer Wolke reiten zu wollen. Die Welt zu entde-
cken, das ist, als reite man auf einer.
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