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zusammenhängen (vgl. Viren ). Auch hierzulande raten Virologen,
im Falle grippaler Infekte aufs Händeschütteln vorübergehend zu
verzichten, um Krankheitserregern wenig Chance auf Verbreitung
zu geben. In jedem Fall, so rät auch Philipp Tingler, gehören Hän-
de nicht ins Gesicht (egal ob Mund, Nase oder Ohren) - und re-
gelmäßig gewaschen.
Ignorieren: Die Briten bleiben konsequent: Körpergeräusche jeg-
licher Art werden dort zumeist mit Ignoranz bedacht (ja, auch
Husten, Niesen oder Magengrummeln) - sowohl von dem Verur-
sacher als auch von dem unfreiwilligen Zeugen. Dies ist keineswegs
unhölich gemeint, sondern mag dem Betroffenen ein durchaus
beruhigendes Gefühl geben, man habe seinen Fauxpas im Zweifel
gelissentlich überhört. Philipp Tingler verweist in seinem Beitrag
in diesem Buch auf die royalen Richtlinien am Buckingham Palace,
die es ebenfalls vorsehen, Verstöße gegen das Protokoll mit höli-
chem Schweigen zu quittieren. Dass die Queen vermutlich trotz-
dem »not amused« sein dürfte, versteht sich von selbst.
Küssen: Über die große Bedeutung und lange Geschichte des Kus-
ses in Ungarn hat uns Petra Thorbrietz in diesem Buch bereits tiefe
Einblicke gewährt. Doch auch in anderen Ländern wird gebusselt,
was das Zeug hält, etwa zur Begrüßung wie in Frankreich, Spanien
oder Argentinien. Und auch hierzulande erfreut sich das »Küsschen
links, Küsschen rechts«-Prozedere immer größerer Beliebtheit. Ein-
zig die Anzahl der Küsse und das tatsächliche oder nur angedeutete
Berühren der Wangen variiert dabei gerne von Land zu Land. In
Asien, Afrika und im arabischen Raum ist eine allzu große münd-
liche Beteiligung auf offener Straße (oder auch am öffentlichen
Strand wie im Falle Marokkos) hingegen nicht gern gesehen - we-
der auf den Mund zwischen zwei Verliebten noch als Begrüßungs-
ritual auf die Wangen. Dort bleibt der Kuss etwas Privates, das in
den eigenen vier Wänden stattinden sollte.
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