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Schnäuzen (und mehr)
Als Besucher der Britischen Inseln wird Ihnen auffallen, dass der
Geräuschpegel im öffentlichen Raum, zum Beispiel in einer völlig
überfüllten Londoner Untergrundbahn, wesentlich geringer aus-
fällt als in vergleichbaren Situationen in manch anderem Kultur-
raum. Da sollten Sie auf keinen Fall dazwischentrompeten. Falls Sie
sich also die Nase putzen müssen, bitte nicht mit dem Geräusch-
pegel der Posaunen von Jericho. So etwas war vielleicht, wie Stoff-
taschentücher, in Kontinentaleuropa in den Fünfzigerjahren des
letzten Jahrhunderts noch akzeptabel; heute weiß man, dass zu viel
Druck nicht nur lärmt, sondern die Nasensekrete auch in die Ne-
benhöhlen befördert, was beispielsweise eine Erkältung verschärfen
kann, indem sich auch noch eine Nasennebenhöhlenentzündung
einstellt.
Falls Sie irgendwie vermuten, dass Ihr Schnäuzen kräftiger ausfallen
oder schwer kontrollierbare Nebeneffekte zeitigen könnte, ziehen
Sie sich dafür mit Vorteil zurück. Zum Beispiel in einen Wasch-
raum, wo Sie sich auch anschließend gleich die Hände waschen
können. Und das Papiertaschentuch entsorgen. Denn das sollte
nach dem Schnäuzen so schnell wie möglich geschehen (selbstver-
ständlich nur auf manierliche Art; am besten in einen geschlosse-
nen Abfallbehälter).
Auf gar keinen Fall sollten Sie ein gebrauchtes Papiertaschentuch
einstecken und später noch einmal benutzen. Never. Genauso we-
nig ist das Taschentuch nach dem Schnäuzen zu inspizieren. Never.
Und: Das Bohren in der Nase ist natürlich niemals gute Umgangs-
form. Nirgends. Never. Und das weiß eigentlich auch jeder. Und
dann noch dies: Hochziehen macht mich wahnsinnig. Das erwähn-
te ich bereits. Aber man kann es nicht oft genug sagen. Don't do
that. Never.
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