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so heißt es im ersten Buch Mose, »da wurden ihrer beiden Augen
aufgetan, und sie wurden gewahr, dass sie nackt waren, und loch-
ten Feigenblätter zusammen und machten sich eine Schürze.« Der
Mensch schämte sich und versteckte sich vor Gott.
Die Nacktheit wird in unserem christlich-abendländisch gepräg-
ten Kulturkreis zum Symbol für die menschlichen Schwächen. Die
Nacktheit des Menschen verkörpert seine innere Verführbarkeit.
Der Körper wird zum äußeren Zeichen der inneren Sündhaftigkeit.
Doch diese ist dem Menschen nicht egal, er wird ihrer gewahr. Er
versteckt sich vor Gott im Garten Eden, weil er sich für sein Han-
deln schämt: »Und Gott der Herr rief Adam und sprach zu ihm:
Wo bist du? Und er sprach: Ich hörte deine Stimme im Garten und
fürchtete mich, denn ich bin nackt, darum versteckte ich mich.«
Die Geschichte aus dem ersten Buch Mose macht uns zu Zeu-
gen einer Neuerindung: Das Schamgefühl kommt auf die Erde.
Der Körper wird zum Sinnbild unserer natürlichen Seite, unserer
animalischen Natur. Doch die Geschichte zeigt auch noch etwas
anderes. Der Mensch ist zwar aus dem Paradies vertrieben, fallen
gelassen hat Gott Adam und Eva jedoch nicht. Denn sie schäm-
ten sich dafür, dass sie ihr Versprechen gegenüber Gott gebrochen
hatten und verdeckten ihre Scham. Ihre Seelen waren nicht verlo-
ren. Nur der, der jegliches Schamgefühl verliert, der schamlos ist, ja
unverschämt, dessen Seele ist verloren. Der sich entschließt, seiner
menschlichen Natur den Rücken zu kehren und sich ganz auf die
animalische Seite zu schlagen, der ist auch für die Hölichkeit ver-
loren, weil er nicht die leiseste Ahnung davon hat, was das sein soll.
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Das Schamgefühl gehört zur Grundausstattung des hölichen Men-
schen. Als peinlich und beschämend empinden Menschen mit
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