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blett, eine weiße Mütze und zwei Fahrräder vorweisen, eines für
die Innenstadt, eines für den Vorort. Seit 18 Jahren bringt Ganesh
Chapaties und Curry, zu spät kam er erst zweimal. Nur eines von
16 Millionen Mittagessen geht verloren. Eine Meisterleistung in
Sachen Reinheit und Ordnung, mitten im Chaos.
Das System der Dabbawalas ist so sauber und efizient, dass es das
»Six-Sigma«-Zertiikat erhielt. Eine Auszeichnung des Forbes Ma-
gazins , das normalerweise an besonders effektive Manager oder feh-
lerfreie Produktionsketten in den USA oder Europa verliehen wird.
Ganesh hat von diesem Preis noch nie gehört.
In Churchgate, einer Station im südlichen Mumbai, steigt er aus.
Es ist 11.30 Uhr, als er sein zweites Fahrrad belädt. Er radelt dort-
hin, wo die Mittelschicht arbeitet. Zu Callcentern, Versicherungen,
Ingenieurbüros. Eine Dreiviertelstunde Zeit haben die Männer für
ihr Mittagessen, dann sammelt Ganesh die Essensboxen wieder ein.
Er fährt zurück in die Vororte, radelt zurück zu den Wohnungen,
klopft wieder an die Türen.
Um 16.00 Uhr überreicht er die letzte leere Box. Das Wunder ist
vollbracht.
Zurückkommen
Die junge Frau sitzt am Küchentisch, mit der einen Hand hält
sie den Schal ihrer Kurta fest, mit der anderen schreibt sie auf ein
Stück Papier. Es ist eine Liste mit Gewürzen und Zutaten, die ich
vor meinem Ablug von Mumbai zurück nach Deutschland unbe-
dingt noch besorgen soll.
Zuletzt habe ich einige Wochen bei Ananda gewohnt. Sie hat mir
gezeigt, wie man Currys und Dal zubereitet, und ich ihr, was Lasa-
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