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wachsen, die Kanalisationssysteme weiter verstopfen. Wie Indien
dieses Problem bewältigen wird, ist vollkommen unklar.
Was Naakesh und Saagar machen werden, sollten die Müllberge
tatsächlich eines Tages verschwinden? Einen Gemüseladen eröff-
nen, sagen sie.
Wohnen: Hütten und Paläste
Es ist eng in Dharavi, einem der größten Slums in Mumbai, der be-
völkerungsreichsten Stadt Indiens. Hütte drängt sich an Hütte. In
einigen Gassen hängen Wäscheleinen, man muss sich ducken, um
voranzukommen. Was auf Luftbildern aussieht wie ein leckiger
Acker, erweist sich als faszinierender Kosmos: Dharavi, eine Millio-
nenstadt auf 1,7 Quadratkilometern.
Trübes Abwasser strömt über die Straßen. Darin treiben Plastiktü-
ten, Stoffreste und tote Ratten. Wer genau schaut, erkennt: Zwar
sind die Wege verschmutzt; doch die Hauseingänge sind makellos
rein.
Geetha Singh beginnt ihren Tag mit einem Besen. Sie besitzt zwei,
viele Millionen seiner Art werden indienweit produziert. Die Besen
waren lange Zeit eines der wenigen Dinge, mit welchen die »Unbe-
rührbaren« Handel treiben durften. Sie sind hüfthoch und beste-
hen aus Reisig oder Ästen, die mit einem Stück Stoff fest verschnürt
werden. Wer kehren will, muss deswegen gebeugt gehen. Seit über
30 Jahren schon fegt Geetha ihr Grundstück.
In den 1920er-Jahren kam ihr Großvater nach Mumbai. Er fand
Arbeit in einer Stahlfabrik - und ein Zuhause in Dharavi. Er war es,
der damals mit dem Bau des schmalen Hauses aning. Drei Stock-
werke ist es jetzt hoch, die Wände sind aus Beton gegossen und
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