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der Erde, Fürsten, Vornehme und Reiche werden nun selbst zum
Gegenstand des zwischenmenschlichen Umgangs. Genauso wie
Geistliche, Kauleute, Droschkenfahrer und Betrunkene. Das bun-
te Treiben des wahren Lebens hält Einzug.
Der Name Knigge ist längst zu einem Synonym dafür geworden,
wie man etwas richtig tut: Sei es im Business, sei es in der Kinder-
erziehung, auf dem Wiener Opernball oder gar im Swinger-Club.
Der Fantasie sind heute keine Grenzen mehr gesetzt, auch wenn
ich mir das manches Mal wünschen würde. Doch statt darüber
zu verzweifeln, wer so alles mit dem Namen Knigge auf Wiener
Opernbällen und in Swinger-Clubs sein Unwesen treibt, kon-
zentriere ich mich lieber auf das, was das Erbe meines Vorfahren
wirklich ausmacht. Was es braucht, um den Umgang mit anderen
gelingen zu lassen: Sei es in den heimischen vier Wänden, im öf-
fentlichen Nahverkehr, im Kölner Karneval oder am chinesischen
Verhandlungstisch.
Für diese und andere zwischenmenschliche Herausforderungen
bedarf es laut Adolph Freiherr Knigge keiner konkreten Verhal-
tensempfehlungen, sondern vielmehr einer inneren Einstellung.
Herzensbildung nannte Knigge diese. Ein gebildetes Herz ist ein
gesundes Herz. Eines, das auf fremde Menschen und Meinungen
zugeht, das wieder Licht am Ende des eigenen Tunnels sieht, und
in die Ferne statt auf die eigenen Scheuklappen schaut. Bereit auf
Reisen zu gehen, fest entschlossen etwas zu entdecken.
Kopf ohne Körper - Der europäische Mensch
Hygiene, Hölichkeit und Reisen. Das passt, so dachte ich. Das
gehört zusammen wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge oder
der Topf auf den Deckel. Gut, über Hygiene hatte ich bisher noch
nicht viel geschrieben, über die Hölichkeit dafür umso mehr,
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