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Uhr mit einer kleinen Gruppe, hauptsächlich Frauen, schwarzen Frauen. Und
diese überwältigende Mehrheit war völlig unerwartet. Es war ein wunderba-
res Gefühl! Hans und ich haben es mit einer Flasche Wein und einem Wiener
Schnitzel gefeiert.«
Nach dem Referendum engagierte sich Faith Bandler weiterhin für die Ver-
söhnung zwischen schwarzen und weißen Australiern. Sie wurde eine erfolgrei-
che Schriftstellerin und mehrmals für ihr soziales Engagement und ihre har-
te Arbeit ausgezeichnet. Der junge Aktivist Charlie Perkins wurde später Chef
der neuen Regierungsstelle für die Angelegenheiten der Aborigines. Nach sei-
ner Pensionierung engagierte er sich bis zu seinem Tode im Jahre 2000 in meh-
reren politischen Organisationen der Ureinwohner. Sein charmanter, weltge-
wandter, witziger, aber auch oft aggressiver und bitterer Stil war umstritten. Er
hasste den »dumpfen Rassismus vieler angelsächsischer Australier«. Doch er
setzte große Hoffnungen in Australiens neue multikulturelle Gesellschaft: »Mit
den Einwanderern wird sich die australische Gesellschaft verändern. Sie erken-
nen Rassismus eher, sie wollen eine faire Chance für alle, und sie sind auch be-
reit, Geld zur Bekämpfung dieser Probleme auszugeben. Denn sie haben oft am
eigenen Leibe erfahren, was Diskriminierung und Vorurteile bedeuten.«
Australia Day 2014
26. Januar 2014: Australien feiert seinen Nationalfeiertag. Begangen wird der
Tag der Ankunft der ersten weißen Siedler in Australien, der Beginn der Kolo-
nialisierung des fünften Kontinents vor über 200 Jahren. Für die Ureinwohner
ist dies der Beginn einer Invasion und Besetzung ihres Landes. Während viele
Australier bei Konzerten und Picknicks an den Stränden fröhlich ihre Fahnen
schwenken, feiern die ersten Australier ihr Überleben.
Im Victoria Park in Sydney dröhnt Rockmusik. In Protestsongs verlangen
Bands einen Treaty , einen Vertrag zwischen den Ureinwohnern und Neuan-
kömmlingen, prangern soziale Missstände an oder besingen ihr Land, ihre Fa-
milien, ihre Liebsten. Aktivisten halten politische Reden. In einem Zelt finden
Diskussionsrunden statt. Es geht um Diskriminierung, eine mögliche Veran-
kerung der Rechte der Ureinwohner in der australischen Verfassung, um Ge-
walt in der Familie, Frauenrechte. Auf der Bühne agieren Aborigines. Im Pub-
likum sitzt ein buntes Völkergemisch. An vielen Ständen kann man sich über
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