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durch Äste und Blätter der Eukalyptusbäume, hohes, gelbbraunes, trocken ra-
schelndes Gras um die weißen, knöchellangen Sommerröcke der Schulmäd-
chen, wilde, schroffe Felsenformationen. In den ersten beiden »Mad Max«-Fil-
men (1979, 1981) rasen sonnenverbrannte Überlebende der Apokalypse in ihren
monsterähnlichen Fahrzeugen durch endlose Weiten roten Staubs im Kampf
gegeneinander und die unbarmherzige Natur der australischen Wüste.
Der wilde Dschungel im tropischen Norden ist die Szenerie für einen der
größten internationalen Kassenschlager der australischen Filmindustrie, die
Komödie »Crocodile Dundee« (1986) mit ihrem raubeinigen Helden, der my-
thisches Wissen der Ureinwohner nutzt und lange Messer schwingt. Der
Australien-Western »Man from Snowy River« (1982, deutsch »Snowy River«)
besingt das harte, aber auch romantische Leben der Mountain Men in den aus-
tralischen Alpen mit galoppierenden Wildpferden und langsamen Schwenks
über die endlos erscheinende Bergwelt. In »The Adventures of Priscilla, Queen
of the Desert« (1994, deutsch »Priscilla - Königin der Wüste) unterstreicht die
harsche australische Outback- Landschaft die Entwurzelung und Isolation drei-
er ihrer gewohnten Stadtumgebung entrissenen Transvestiten in ihrem pinkfar-
benen Bus, vollgestopft mit wallenden Kleidern und Federboas. Baz Luhrmanns
epischer Film »Australien!« (2008) sollte für Australien werden, was die »Herr
der Ringe«-Trilogie für Neuseeland war: ein Welterfolg und eine unbezahlbare
Tourismuswerbung. Doch in dem nach Luhrmanns Art oft sehr stilisierten Film
wirkt die australische Landschaft eigentümlich unecht und steril. Australiens
Landschaft braucht keine stilistische Überhöhung. Sie ist auch in der Realität
einfach überwältigend.
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