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che Eier. Das Platypusweibchen zieht sich dazu in einen bis zu 20 Meter langen
Bau zurück. Es hält seine Eier zwischen dem weichen Bauchfell und dem schüt-
zend über die Brut gelegten Schwanz warm. Nach knapp zwei Wochen schlüp-
fen zwei oder drei Kleine aus und saugen reichhaltige Muttermilch aus Drüsen
am Bauch der Mutter.
Wer Schnabeltiere in freier Wildbahn beobachten möchte, muss Ausdauer
und Geduld mitbringen. Die scheuen Tiere kommen erst in der Dämmerung
aus ihren tiefen Bauten in versteckten Buchten oder am Rande klarer, sanft
plätschernder Bäche. Beobachter müssen oft stundenlang bewegungslos sitzen,
wehrlose Opfer von Mücken und Schnaken, um auch nur einen kurzen Blick
auf einen Platypus zu erhaschen, bevor er mit einem leichten Klatschen des
Schwanzes abtaucht, um Krabben, Schnecken und Insekten zu jagen. Ich er-
innere mich an einen langen Abend mit Platypus-Enthusiasten im Cradle
Mountain-/Lake St Clair-Nationalpark in Tasmanien. Das Wasser glitzerte im
Mondlicht, der Wald duftete, doch die Insekten waren fürchterlich - und kein
einziger Platypus zeigte sich den begeisterten Fans. Auf der Rückfahrt zu unse-
rer Ecolodge verirrten wir uns in ein altes Dorf. Wir hielten, um die Karte zu
studieren, als unsere Tochter Hannah, die auf dem Rücksitz gedöst hatte, plötz-
lich laut »Platypus« schrie. Und da waren das Fabeltier oder vielmehr zwei von
ihnen, die einander jagten - direkt vor uns im Dorfteich im Licht der Schein-
werfer. Sie schwammen um die Wette, schossen aus dem Wasser und wieder
hinein, tobten gemeinsam unter dem Brunnenstrahl und verschwanden nach
fast 20 Minuten mit einem lauten Glucksen.
Kookaburra und Lorikeets
Auch Vogelliebhaber kommen in Australien auf ihre Kosten. The Bush , wie die
Australier ihre Wälder nennen, ist ein Zuhause für über 55 Papageienarten und
für Baukünstler, wie den schwarzblauen Bowerbird, den lachenden Kookabur-
ra und den Lyrebird, den großen Sänger und Nachahmer der australischen Vo-
gelwelt. In Australien gibt es über 750 Vogelarten, 300 davon sind nur auf dem
fünften Kontinent heimisch. Selbst in den Millionenstädten hört man frühmor-
gens das Lachen der Kookaburras, sieht Scharen gelbgekrönter Kakadus, oder
die bezaubernden Rainbow Lorikeets.
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