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Burley Griffin gewann einen internationalen Planungswettbewerb für die neue
australische Hauptstadt. Die Planung war ursprünglich auf 25 000 Einwoh-
ner angelegt und sollte nicht nur das neue Parlamentsgebäude, sondern auch
eine Universität, ein Gaswerk, einen Bahnhof, ein Gefängnis und kleine Seen
und Springbrunnen umfassen. Griffins Entwurf bezog die natürliche Umge-
bung Canberras mit Fluss, Hügeln, Tälern und weiter entfernten Bergen in sei-
ne Stadtplanung ein. Ein künstlicher See sollte Ruhe und etwas mehr Feuchtig-
keit und Frische in das trockene Klima der neuen Stadt bringen. Der Plan be-
ruhte auf einem Dreieck mit dem Parlamentsgebäude an der Spitze, getragen
von zwei Bevölkerungszentren. Jedes Standbein des Dreiecks war kreisförmig
angelegt mit zahllosen, im Kreis verlaufenden Wohnstraßen und sternförmig
verlaufenden Durchgangsstraßen. Diese Planung bringt Autofahrer von außen
heute noch zur Verzweiflung, lässt aber viel Raum für großflächige Grünanlagen
und Alleen. Canberra wirkt weiträumig, offen und immer noch ein wenig künst-
lich. Die Stadt scheint hauptsächlich von Angestellten des öffentlichen Diens-
tes, Politikern, Journalisten, Lobbyisten, Offizieren, Soldaten und Polizisten be-
wohnt zu werden. 32 000 Studenten an drei Universitäten bringen etwas Leben
in die Beamtenstadt. Dennoch findet jedes Wochenende und im heiß-trockenen
Sommer ein Exodus in Richtung Sydney, Melbourne oder einfach an die Küste
nach Batemans Bay statt. Im eiskalten Winter dagegen bewegt sich die Karawa-
ne vollgepackter Autos oft in Richtung Snowy Mountains, wo man nach knapp
dreistündiger Fahrt Ski fahren kann.
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