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le, wendige Zodiac- Schlauchboote und kleine, offene motorisierte Rettungs-
und Patrouillenfahrzeuge. Nur das gute alte Surfbrett wird auch heute noch ge-
nutzt, um Schwimmer, die sich zu weit hinauswagen, zurückzuholen oder er-
müdete Schwimmer zum Strand zurückzugeleiten.
Ein Teil der offenen Meeresstrände gehört den Surfern, meist jungen, breit-
schultrigen und durchtrainierten Männern und Frauen, die sich oft schon am
frühen Morgen nach dem ersten Surfreport im Radio oder im Internet mit ihren
Surfboards in die Wellen werfen und weit hinauspaddeln, um gemeinsam mit
Delfinen - und ab und zu Haien - auf die richtige Welle zu warten, aufzu-
springen und vor ihr hin- oder an ihr entlangzuschießen. Einige gleiten geduckt
durch tosende Tunnel aus kristallklarem Wasser, aus denen sie mit triumphie-
rend gereckten Armen wieder auftauchen, oder sie tanzen mit kleinen Boards
im Zickzack vor der brechenden Welle einher. Dabei handelt es sich keineswegs
nur um begeisterte Teenager, sondern auch um durchaus gesetztere Männer
und Frauen, die sich jeden Morgen vor der Arbeit oder am Nachmittag danach
in die Wellen stürzen.
Clevere Journalisten machten sich jahrelang frühmorgens nach Maroubra
Beach auf den Weg, um dort den australischen Umwelt- oder Kultusminister
nach dem morgendlichen Surfen abzufangen. Ein Mann, circa 30 Jahre, kam
morgens regelmäßig in letzter Minute zur Anlegestelle meiner Fähre in die City,
schloss schnell sein Surfboard in sein Auto ein und kletterte noch nass, in Ba-
dehose und Surferhemd, einen dunklen Anzug auf dem Kleiderbügel in einem
Arm, einen Aktenkoffer im anderen, an Bord. Auf der 20-minütigen Überfahrt
trocknete er sich in seiner üblichen Sitzreihe im Bug ab, kämmte sein langes
Haar in einen ordentlichen Pferdeschwanz und zog sich gemütlich um. Bei der
Ankunft am Circular Quay in der City hatte er sich in einen würdevollen Banker
mit gestärktem Hemd, Krawatte und glänzend geputzten Schuhen verwandelt.
Keiner der Passagiere zuckte auch nur mit der Wimper.
Surfen, Schwimmen, Fitness und Sport in der Natur gehören in Sydney zum
Alltag. An den Stränden und in den Parks kann man überall Menschen beim
morgendlichen Thai Chi beobachten, beim Laufen, beim Crossfit Training, in
Kampfsportgruppen, beim Yoga oder Reiten.
Von der Natur ist man selbst mitten in der Stadt nie weit entfernt. Jedes
Jahr ziehen Wale auf ihren Reisen zwischen dem warmen Wasser der austra-
lischen Nordostküste und den Fressgründen der Antarktis an Sydney vorbei.
Seitdem die Jagd auf Buckelwale in australischen Gewässern verboten wurde,
haben sich die einst bedrohten Tiere von Jahr zu Jahr wieder vermehrt. Walkü-
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