Travel Reference
In-Depth Information
zwischen 5 und 8 Uhr morgens, um 12 und zwischen 17 und 19 Uhr geöffnet.
Jeder konnte so viel essen, wie er wollte. Für viele war dies ein ungewohnter
Luxus nach langen Jahren der Entbehrung. Mit Englischunterricht und Einfüh-
rungskursen in die australische Lebensweise wurden die Neueinwanderer auf
ihr neues Leben vorbereitet. Die meisten fanden bald Arbeitsplätze. Viele leg-
ten kleine Gärten mit Gemüse und heimatlichen Blumen vor ihren Hütten an.
Sie schlossen lebenslange Freundschaften mit ihren Nachbarn aus ganz Europa
und zogen später gern in Häuser oder Wohnungen in Cabramatta, in der Nähe
des Lagers.
Deutsche in Australien
Bei der Besiedlung Australiens waren Deutsche von Anfang mit dabei. Die Na-
turforscher Johannes Reinhold Forster und sein Sohn Georg begleiteten Kapi-
tän James Cook bei dessen zweiter Entdeckungsreise nach Australien zwischen
1772 und 1775. Auch auf der dritten Reise waren ein deutscher Forscher, Hein-
rich Zimmermann aus der Pfalz, und zwei deutsche Seeleute an Bord. Der Ka-
pitän der ersten Sträflingsflotte und erste Gouverneur der neuen Kolonie im
heutigen Sydney war deutscher Abstammung. Sein Vater, der Sprachlehrer Ar-
thur Phillip, war als protestantischer Flüchtling aus Rheinland-Pfalz nach Eng-
land gekommen. Er hieß ursprünglich Arthur Pfeiffer, hatte seinen Namen aber
wohlweislich angliziert, was die Karriere seines Sohns erleichterte. Der Land-
vermesser der neuen britischen Kolonie in Australien war ebenfalls ein Deut-
scher, der hessische Freiherr Augustus Theodor Alt, der die erste Siedlung in
Sydney Cove anlegte und das fruchtbare Ackerland der Kolonie um Parramatta
erschloss.
Mitte des 19. Jahrhunderts kamen Tausende Deutsche nach Australien. Viele
waren protestantische Flüchtlinge aus Preußen. Andere kamen als Missionare,
wie Vater Carl und Sohn Ted Strehlow, die in der Hermannsburger Mission in
Zentralaustralien lebten und lehrten. Wieder andere suchten ein besseres Le-
ben als Bauern und Weinbauern in Südaustralien und Victoria. Einige, wie der
Entdeckungsreisende und Naturforscher Ludwig Leichhardt und der Botaniker
Baron Ferdinand Jakob Heinrich Müller aus Rostock, trugen erheblich zur wis-
senschaftlichen Erforschung des fünften Kontinents bei.
Search WWH ::




Custom Search