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bium) sehr behutsam vom Stamm ge-
schält, sodass das darunter liegende
Gewebe nicht beschädigt wird. In die-
sem Gewebe entwickelt sich ein neu-
es Kambium, das durch den Eingriff
deutlich aktiver ist und schon nach et-
wa acht bis zehn Jahren verwertbaren
Kork liefert. Auf diese Weise kann der
Baum bis zu einem Alter von weit über
100 Jahren Korklagen produzieren. Je
älter der Baum ist, bzw. je häufiger er
geschält wurde, desto besser - also
glatter und feiner - ist die Qualität des
Korkes.
Die wirtschaftliche Verwendung des
Korkes liegt in seinen guten Dich-
tungs- und Dämmeigenschaften.
Kork ist sehr leicht, haltbar und un-
durchlässig für Gase und Wasser,
außerdem leitet er schlecht Schall und
vor allem Wärme. Flaschenverschlüsse
werden aus Kork bester Qualität ge-
wonnen, weniger guter Kork findet
seine Verwendung in Schwimmern
von Netzen, zur Herstellung von Fuß-
bodenbelägen, Dämmstoffen und
Schuhsohlen. Abfälle und recycelte
Korkprodukte werden zu Korkmehl
gemahlen und als Bindestoff einge-
setzt. Derzeit beträgt die europäische
Korkproduktion mehr als 300.000 Ton-
nen pro Jahr.
Die dicke Korkschicht diente dem
Baum ursprünglich als Schutz vor öko-
logischen Einflüssen. In den Gegen-
den, in denen die Art beheimatet ist,
treten auch unter natürlichen Bedin-
gungen immer wieder Brände auf. Sie
ziehen infolge der Trockenheit rasch
über die Flächen hinweg und zer-
stören dabei alle Pflanzen, die nicht
Eine Korkeiche bildet wie andere
Bäume auch eine Rindenschicht, die
aus gleichmäßig angeordneten Zellrei-
hen besteht. Diese Korkzellen dichten
ihre Zellwände vollständig mit Suberin
gegen Wasser- und Gasdurchtritt ab
und sterben anschließend ab, da nun
kein Stoffwechsel mehr möglich ist. So
bildet eine Korkeiche im Laufe der Jah-
re eine dicke, rissige Korkkruste rund
um den Stamm.
Die in den ersten 20 bis 25 Jahren
heranwachsende Schicht (auch „männ-
liche Korkschicht“ genannt) ist für die
Verwertung schlecht geeignet und
würde zudem bei völligem Abtragen
nicht wieder erneuert. Nach ca. 25 Jah-
ren wird erstmals die Kruste zusam-
men mit ihrem Teilungsgewebe (Kam-
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