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Symbolträchtiger Baum
mit hochwertiger Frucht: die Olive
Ob grün oder schwarz, frisch oder aus der
Konserve, mit Kern oder gefüllt - die Frucht
des Olivenbaums kennt und schätzt man
nicht erst, seit Pizza, Pasta und Fingerfood
immer beliebter wurden. Archäologische
Funde von Olivenkernen weisen nach, dass
man Oliven schon vor 9000 Jahren aß.
Wahrscheinlich stammten sie aber noch als
reine Sammelfrüchte von wild wachsenden
Bäumen. Andere Funde untermauern die
Theorie, dass der Olivenbaum zumindest
seit 4000 v. Chr. kultiviert wird. Diese Nut-
zung erfolgte wohl erstmalig im Gebiet des
heutigen Syrien. Vermutungen gehen da-
von aus, dass einzelne Sippen den Baum
kultiviert und dann Ableger an befreundete
Sippen weitergegeben haben. So erklärt
sich, wie der Baum zum Symbol des Frie-
dens wurde.
Unter seinem zweiten Namen ist der
Baum allerdings noch bekannter: Dem Öl-
baum kommt in der Bibel große Bedeu-
tung zu. In der Heiligen Schrift ist die Tau-
be mit dem Ölzweig ein Symbol des Frie-
dens. Homer schrieb über den Ölbaum,
van Gogh beschrieb die Pflanze in Briefen
an seinen Bruder und der Koran berichtet
ebenfalls über sie.
Der im ganzen Mittelmeerraum verbrei-
tete Olea europaea ist eine immergrüne
Pflanze mit kleinen Blättchen, deren Farbe
auf der Blattoberseite grau-grün und an der
Unterseite silbrig-grau erscheint. Da der
Baum an besonders trockene Gebiete an-
gepasst sein muss, zeigen die Blattuntersei-
ten feine Härchen, die an den Spaltöffnun-
gen austretendes Wasser aufnehmen, in
das Blatt zurückleiten und so quasi recy-
celn. Der Baum selbst zeigt meist starke
Verzweigungen und eine olivgrüne, mit
dem Alter immer rissiger werdende Rinde.
Zuchtformen werden bis zu 20 Metern
hoch, während die Wildformen durchweg
kleiner bleiben.
Um eine möglichst gute Ernte zu erzie-
len, werden die Bäume häufig zurückge-
schnitten. Erste Erträge zeigen sich nach et-
wa 10 Jahren, die ertragreichsten Jahre be-
ginnen ungefähr mit dem 20. Lebensjahr.
Allerdings kann man von einem solchen
Baum dann über Jahrhunderte ernten. Wis-
senschaftliche Untersuchungen gehen da-
von aus, dass Olivenbäume ein Alter von
etwa 1000 Jahren erreichen. In Italien soll
ein Baum stehen, der etwa 1700 Jahre alt
ist. Ähnlich alt wird ein Olivenbaum im isra-
elischen Getsemane geschätzt, während in
der montenegrinischen Stadt Bar ein Öl-
baum ca. 2000 Jahre alt sein soll.
Die Frucht ist zunächst grün und wird
mit zunehmender Reifung schwarz. Um die
zahlreichen Bitterstoffe zu entfernen, muss
die Steinfrucht nach der Ernte mehrfach,
am besten in Salzlake gewässert werden.
Erst dadurch erhält sie ihren typischen wür-
zigen Geschmack.
Der hohe Ölgehalt lässt es zu, statt der
ganzen Frucht nur das Öl zu verwenden.
Für preiswertere Produkte gewinnt man es
durch hydraulisches Pressen, z.T. unter Ein-
satz thermischer Verfahren. Hochwertige
Öle gewinnt man durch ein Druckverfah-
ren, bei dem das Eigengewicht der gesam-
ten Fruchtmenge das Öl aus den Früchten
presst. Solche Olivenöle sind nicht nur
schmackhaft, sondern auch gesund. Neben
einer Stärkung des Immunsystems wirken
sie sich positiv auf den Cholesterinspiegel
und das Kreislaufsystem aus und begünsti-
gen den Fettstoffwechsel.
Neben der Frucht wird auch das Holz
des Olivenbaums genutzt, da es sehr hart
ist und sich gut verarbeiten lässt. Gelegent-
lich findet man Möbelstücke aus Oliven-
holz, verbreiteter sind allerdings Gebrauchs-
gegenstände, besonders Küchenutensilien,
aus dem hübsch polierten Holz.
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