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Malta fiel während des zweiten der Puni-
schen Kriege (218-202 v. Chr.) an Konsul Ti-
tus Longus, der von Sizilien aus vorstieß. Als
Melita wurde das Archipel dem Imperium
Romanorum einverleibt, die punischen Ein-
richtungen unbeschädigt übernommen und
erweitert. Die Astarte-Tempel wurden nun
Juno geweiht, Badehäuser eingerichtet, die
Landwirtschaft Maltas mit der Erzeugung von
Olivenöl, Honig, Getreide und Flachstuch
vorangetrieben. Wegen des hohen Bedarfs
der Römer an Galeeren wurden die Inseln
nahezu vollständig abgeholzt. Erstmals wur-
de der heutige Grand Harbour mit Dockanla-
gen und Lagerhäusern intensiv genutzt, auch
ein planmäßiges Straßensystem geht auf die
Römer zurück. Als Hauptstadt diente - wie
schon zu punischer Zeit - das heutige Mdi-
na. Das besterhaltene Relikt der Römer auf
Malta sind die Thermen von Gðajn Tuffieða.
In die Frühzeit des Christentums fällt ein
für Malta bedeutendes Ereignis, welches
noch bis in die 80er Jahre des 20. Jh. von His-
torikern und Kirchenforschern als Tatsache
akzeptiert wurde: die Strandung des Apos-
tels Paulus in der St. Paul's Bay im Jahre 59
n. Chr. Die Christianisierung Maltas während
der Spätphase des römischen Imperiums
wird mit diesem Ereignis in Verbindung ge-
bracht. Heute glaubt neben den Maltesern
selbst nur noch ein Teil der katholischen Kir-
che an die „maltesische Version“, unbestrit-
ten ist jedenfalls die rasche Ausbreitung des
Christentums auf Malta, wovon zahlreiche
Katakomben ( Rabat) zeugen.
In den Zeiten der Christenverfolgungen
durch die Römer, von denen auch das nahe
Sizilien ab 303 n. Chr. besonders betroffen
war, flohen zahlreiche Christen, darunter die
Hl. Agathe, nach Malta ( Rabat). Während
dieser Phase war das Ende des römischen
Weltreichs durch innere Zerfallserscheinun-
gen bereits absehbar.
Römisches Bad bei Ghajn Tuffieha
 
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