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Geschichte
Kaum anderswo in Europa wird ein
Besucher auf so engem Raum auf die
Spuren der unterschiedlichsten Kultu-
ren aus 8000 Jahren Menschheitsge-
schichte treffen wie gerade auf Malta.
Angefangen von den ältesten jung-
steinzeitlichen Tempelanlagen Euro-
pas, über die Reste der phönizischen,
punischen, römischen und byzantini-
schen Kulturen, der prägenden land-
wirtschaftlichen Kultivation der Ara-
ber, weiter über die großartigen Bau-
ten der Normannen und Johanniter bis
hin zur britischen Kolonialzeit bietet
Malta einen unvergleichlichen Abriss
der europäischen Geschichte.
Mit seinen noch heute alles überra-
genden Festungs- und Kirchenbauten
und dem militärischen Sieg von 1565
über die Türken prägte insbesondere
der Ritterorden der
Johanniter
das
maltesische Archipel. Erst die Kenntnis
der Hintergründe und Taten des Or-
dens - auch über die maltesische Pha-
se der Johanniter hinaus - ermöglicht
dem Reisenden das Verständnis für
diesen im Landesbild so allgegenwär-
tigen Einfluss in Malta.
In der
zweiten Phase
(5200-3600 v. Chr.)
entstanden erste kleeblattförmige Tempel
aus riesigen, bis zu 60 Tonnen schweren Me-
galithen, die als älteste frei stehende Groß-
steinarchitektur der Welt gelten (zum Ver-
gleich: Cheops-Pyramide 2500 v. Chr., Stone-
henge 2300 v. Chr.). Die Innenwände wur-
den grob poliert und mit wellenlinienförmi-
gen Verzierungen versehen, die Böden mit
Torba
bestrichen. Die Altäre bestanden meist
aus einer hohen Stufe im Tempelraum. Die
Menschen wohnten nicht mehr in Höhlen,
sondern bauten erste, ungeschützte Dörfer.
Ihre Werkzeuge bestanden aus einfachem
Feuerstein. Bekannteste Tempelanlagen aus
dieser Phase sind
Ãgantija (Gozo), Ta Ða-
grat, Skorba, Mnajdra
und
Tarxien.
Die
dritte Phase
(3600-3000 v. Chr.) setz-
te die Entwicklung der Megalithenarchitektur
in verfeinerter Form fort. Es wurden nunmehr
sogenannte „Doppelnieren-Tempel“ gebaut,
deren Grundriss zwei waagerecht hinterein-
ander liegenden Nieren gleicht. Hinzu kam
die unvergleichliche, unterirdische Begräb-
Das Neolithikum
Um 7000 v. Chr. kamen erste Siedler auf den
Archipel. Ähnlichkeiten zur Stentinello-Kultur
von Syrakus (Werkzeuge, Keramik und Haus-
tiere) deuten auf eine Besiedlung von Nor-
den (Sizilien) hin. Die Siedler lebten vermut-
lich in natürlichen Höhlen und ernährten sich
von Fischfang, Jagd und primitivem Feldan-
bau. Diese
erste Phase
dauerte bis um 5200
v. Chr., einzig sehenswertes Relikt dieser Zeit
ist die Höhle
Gðar Dalam
bei Bir¿ebbuãa.