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das er immer wieder Zerklüftungen
aufweist, die durch die Nachmittags-
sonne mit schönsten Lichtbündeln
durchflutet werden. Es bietet sich an,
aus dem einen Ausgang heraus und
gleich wieder herein zu tauchen und
aus dem nächsten oder übernächsten
wieder heraus, da so keine Gefühle
des Eingesperrtsein aufkommen.
Der Tauchguide muss darauf hinwei-
sen, dass gelegentliches Anschlagen
mit der Ausrüstung an der Decke oder
den Seiten fast unausweichlich ist, was
kein Grund zur Panik sein darf. An ei-
ner Stelle ist es so eng, dass man mit
Flossenschlag fast nicht mehr vorwärts
kommt und die Hände zur Hilfe neh-
men muss.
Nach dem Tunnel, an der Außen-
wand wird man in eine mit großen
Felsbrocken verzierte Landschaft ge-
langen. Die Dünung (der Wellengang
unter Wasser) kann bei Südwind recht
beträchtlich sein, und auch die Orien-
tierung ist nicht einfach, wenn man
sich dazu verleiten lässt, planlos um
die einzelnen Felsformationen herum-
zutauchen.
Den Wiedereinstieg in den Tunnel
zu finden, gestaltet sich auch schwie-
rig. Ohne Restluft von mindestens 50
bar in der Flasche sollte man lieber
den Weg um die Landzunge zurück in
die kleine Bucht wählen (Wand linke
Schulter), anstatt den Tunnel erneut zu
durchtauchen. Sollte man nämlich auf
dem Rückweg im Tunnel auf eine ent-
gegenkommende Tauchergruppe sto-
ßen, ist das Umdrehen in einer sol-
chen Enge kein Spaß, das Aneinander-
vorbeiquetschen ebenso wenig.
Fazit: Für Unerschrockene ein schö-
ner, flacher Tauchgang (maximal ca.
15 bis 17 Meter), für absolute Anfän-
ger oder klaustrophobisch Veranlagte
ist eher ein erfrischendes Bad in der
Bucht angesagt.
Wied iz-¯urrieq
Wied iz-¯urrieq ist der Name des
Tales und der kleinen Siedlung, von
der auch die Ausflugsboote in die
Blaue Grotte starten.
Und hier liegt bereits ein kleines Pro-
blem dieses Tauchganges. Es ist unab-
dingbar, dass sich der Taucher in dem
schmalen, langen Hafen niemals in
der Mitte an der Oberfläche befindet,
sondern immer möglichst nahe an der
Wand auf- oder abtaucht. Die Kapitä-
ne der Touristenboote hier gehören
leider nicht zu der rücksichtsvollsten
Spezies. Der Einstieg mit Sprung von
der Kaimauer ist bequem. Witziger-
weise weisen quergespannte, mit Ka-
nistern beschwerte Seile den Weg in
das offene Meer. Der Weg knapp über
den Boden lohnt hier: In der wellenge-
schützten Bucht haben manche Fische
ihre Kinderstuben. Wenn man Rie-
senglück hat, kann man hier auch den
bizarren und seltenen Zeus Faber
(engl.: John Dory ) mit seiner „Punk-
frisur“ bewundern.
Am Ausgang zum Meer angekom-
men, hat der Taucher die Wahl, gera-
deaus über dichte Seegraswiesen all-
mählich bis auf über 30 Meter Tiefe zu
tauchen und dann im 60°-Winkel
nach rechts zur Felswand zurück oder
(besser) gleich am Fels entlang (rechte
Schulter), um nach wenigen Metern in
 
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