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leicht abgewandelter Form: Das Brot
wird in Stücke geschnitten und in Öl
getränkt, dann mit den genannten Zu-
taten bestreut; gegessen wird es ohne
Besteck.
Ebenfalls ein Häppchen sind die
Pastizzi (kleine, gebackene Teigta-
schen) mit Ricottakäse, Spinat und
Erbsenpaste als Füllung - ein Gedicht,
aber ähnlich wie die Weißwurst in
Bayern nur sehr früh zu bekommen,
meist bei Straßenverkäufern und
Bäckereien, vor allem in Valletta.
Eine günstige und sättigende Mahl-
zeit wird mit Timpana geboten, einer
Lasagneart, die mit Rigatoni (Röhren-
nudeln), Gemüse und Ãbejniet-Käse
(aus Gozo) zubereitet wird, gelegent-
lich auch mit Schinken, Leber oder
Speck. In Malta werden alle mögli-
chen Reste in die Timpana gegeben,
sodass sie nirgends gleich schmeckt
und vom Prinzip her etwa dem mittel-
europäischen Eintopf entspricht.
Süße Snacks, die man in Bäckereien,
vor allem aber während der vielen
Festas in den Buden findet, sind Imqa-
ret (mit Datteln gefüllte Pfannküch-
lein) und Qubbajt (Karamellschnitte
mit Nüssen und Mandeln oder Früch-
ten und Mandeln, ähnlich dem „Hal-
va“ oder „türkischem Honig“), beides
Kalorienbomben. Auf den Festas er-
kennt man die Händler leicht an den
alten Balancewaagen, mit denen Qub-
bajt abgewogen wird.
Ganzjährig kann man in Malta ex-
quisite Kuchen und Torten aller Art
probieren, unerreicht dürfte die Scho-
koladentorte des Fontanella Tea Gar-
den in Mdina sein.
Bei den durchfahrenden Obstwagen
(in kleineren Orten) kann man die
köstlichen Bajtra Tax Xewk (Kaktus-
feigen) für wenige Cent entstachelt
und essbereit erstehen. Der Beruf des
Kaktusfeigenverkäufers wird heute
von einigen alten Männern mit Karre-
tun (Eselskarren) und Mus (kleines, ge-
bogenes Schälmesser) ausgeübt. Hier-
bei schält der Verkäufer die in einem
mit Wasser gefüllten Eimer lagernden
Früchte mit Gummihandschuh und
Mus. Die Haupterntezeit sind die Mo-
nate August und September, die
heißesten Monate also. Wer zu Fuß
durch Malta und Gozo wandert, wird
die roten Früchte überall an den Kak-
teen hängen sehen und kann sich an
den saftigen Früchten laben - auf die
splitterähnlichen Stacheln achten!
Arabischer Herkunft sind Gerichte
wie Ful (gebackene Bohnen), Biãilla
(Bohnenpüree) oder Fazola bit Tewn
(in Öl und Knoblauch eingelegte Boh-
nen), die mit Brot als Vorspeise geges-
sen werden. Deftig schmeckt Faqqieh
bil bejken, ein Pilzgericht mit Speck.
Unbedingt probieren sollten Fisch-
freunde die maltesische Aljotta (Fisch-
suppe) und den Nationalfisch Lam-
puki (Makrelenart), den man sich
nach Wunsch in den verschiedensten
Zubereitungsformen bestellen kann
(Saison von August bis November).
Ohnehin wird man den Fisch kaum fri-
scher als in Malta bekommen können,
Hochburgen für frische Fischgerichte
sind Marsaxlokk und St. Paul's Bay so-
wie Xlendi auf Gozo. Köstlich sind
auch Cerna (Seebarsch) und Qarni
stuffat (geschmorter Tintenfisch).
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