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Mosta
Da es keine öffentlichen oder größe-
ren privaten Geldgeber gab, sammel-
ten die Bewohner Mostas Spenden
und suchten einen geeigneten Archi-
tekten für einen „angemessenen“ Kir-
chenbau. Man fand ihn in dem franco-
italienischen Exzentriker Girogio Gron-
gnet ( Glossar), der sich 1833 mit
spärlichsten Mitteln ans Werk machte.
Die Einwohner packten selbst an, aus
Kostengründen musste auf ein Gerüst
gänzlich verzichtet werden - selbst
beim Bau der Kuppel! Erst 1871, neun
Jahre nach Grongnets Tod, war die Ro-
tunda fertig gestellt und bietet heute
1400 Menschen Platz. Die einzelnen
Nischen rundum wurden mit Heiligen-
statuen und bebilderten Stationen aus
dem Leben Christi ausstaffiert.
In der Kuppel hebt sich farblich die
Einschlagsstelle der Fliegerbombe von
1942 ab. Hinten links liegt die ehema-
lige Sakristei, heute ein kleiner Souve-
nirladen und Aufbewahrungsort der
berühmten Bombe ( Exkurs).
Die große Marienstatue der Kirche
wird am 15. August durch die Straßen
getragen, die Häuser sind dann
schwarz und lila beflaggt, und das Kir-
cheninnere versinkt in einem Blumen-
meer; einige Frauen laufen dabei als
persönliche Buße barfüßig mit.
Außen sind Uhr- und Kalenderturm
des maltesischen Uhrmachermeisters
M. Sapiano besonders erwähnenswert.
‡ III/D3
Das hübsche Städtchen Mosta (knapp
11.000 Einwohner) steht bei vielen Be-
suchern Maltas auf dem Besichti-
gungsprogramm; immerhin sind hier
das aus deutscher Sicht bemerkens-
werte „Wunder von Mosta“ ( Ex-
kurs), nette Altstadtgässchen sowie an
mehreren Punkten die Victoria Lines
zu sehen. Die Stadt ist ausgezeichnet
per Bus zu erreichen und als Stopp auf
dem Weg nach Mdina oder Buãibba
absolut zu empfehlen. Wer die Mög-
lichkeit hat, sollte Mosta am Abend
des 15. August besuchen, wenn hier
eine der schönsten Festas des Landes
stattfindet (wechselt jährlich mit Bir-
¿ebbuãa). Haupteinkaufsstraße ist die
Triq Il Kostituzzioni mit Boutiquen,
Möbel- und Haushaltswarenläden.
3
Sehenswertes
Rotunda Sta. Marija Assunta
Die Mariä-Himmelfahrts-Kirche,
gemeinhin nur als „Rotunda“ bekannt,
besitzt mit einer Höhe von 60 Metern
bei einem Durchmesser von 52 Me-
tern die viertgrößte freitragende
Kuppel Europas (nach Petersdom/
Rom, St. Paul's/London und St. John's
in Xewkija/Gozo). Schon im 11. Jh. un-
ter den Normannen wurde an dieser
Stelle eine Kapelle gebaut, die 1614
durch einen frei stehenden Glocken-
turm erweitert wurde. Nach dem Erd-
beben von 1693 wurde diese Kirche
noch bis ins frühe 19. Jh. erhalten,
dann wurde ein Neubau unabdingbar.
Die Rotunda ist täglich 6-12 Uhr und 15-
21 Uhr geöffnet.
Dem Vorplatz der Rotunda gegenüber
liegen die Parteilokale der Kazin Na-
zionalista und Kazin Laburista ;
auf
 
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