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nenkalk verwendet. Dies erklärt die
gut sichtbaren Verwitterungsspuren
auf der seewärtigen Seite der Anlage.
Vor dem Haupteingang befindet
sich links eine große Bodenplatte mit
zum Teil über einen halben Meter
großen Löchern. Während in anderen
Tempeln kleinere Löcher zum Anbin-
den der Opfertiere gefunden wurden,
scheinen derartige Konstruktionen in
Ðaãar Qim außen gelegen zu haben.
Um die Ecke rechts außen steht ein
gigantischer, 60 Tonnen schwerer Mo-
nolith von sechs Metern Länge und
drei Metern Breite. Er steht exakt öst-
lich des Tempels, in Richtung Sonnen-
aufgang. Man vermutet daher, dass er
für eine kurze Zeit einen Schatten
warf, der durch ein Loch in das Innere
der Anlage fiel und damit eine be-
stimmte Zeremonie, möglicherweise
das Orakel, begann oder beendete.
Hinter dem Trilitheneingang lag lin-
ker Hand der erste Altarraum, in dem
der berühmte Ðaãar-Qim-Altar gefun-
den und später durch eine Nachbil-
dung ersetzt wurde (Original im Na-
tionalmuseum in Valletta).
Daran schließt sich die große Halle
mit mehreren Seitenkammern an. In
diese Haupthalle waren mehrere klei-
nere Seitenkapellen integriert, in de-
nen u.a. neun Magna-Mater-Figuren
sowie die Venus von Ðaãar Qim
(ebenfalls im Nationalmuseum) gefun-
den wurden. Die leicht nach außen
gewölbten Altarsteine dienten vermut-
lich als Opfertische. Diese waren mit
seitlichen Erhöhungen versehen, da-
mit das Blut der Opfertiere gesammelt
werden konnte.
Am rechten Ende der Haupthalle
liegt eine große Orakelkammer mit
einem nach außen führenden Orakel-
loch, in der die Priester in meditativer
Isolation ihre Entschlüsse fassten und
durch das Loch der wartenden Menge
außen kundtaten - eine in der Jung-
steinzeit weit verbreitete Frühform der
religiösen Lenkung der Menschen.
Am anderen Ende der Haupthalle
führt eine Stufe in einen leicht vertief-
ten Raum, vermutlich das Heiligtum
der Anlage; auch hier wurden Magna-
Mater-Figuren gefunden.
Die drei anderen Nebenräume sind
zwar an die Haupthalle direkt ange-
baut, konnten aber nur durch einen je-
weils eigenen Eingang an Nord-, West-
und Südseite der Anlage betreten wer-
den. Alle Eingänge scheinen jeweils
auf einen bestimmten Sonnenstand
hin ausgerichtet zu sein. In die Fassa-
den dieser drei Räume waren ver-
schiedene Reliefs der Magna Mater
eingearbeitet, die noch heute ansatz-
weise zu erkennen sind.
In den kleinen Nischen außen an
der Nordseite der Außenmauer sind
deutlich weitere Löcher zu erkennen,
an denen vermutlich Opfertiere mit
Seilen festgebunden wurden.
Öffnungszeiten: täglich 9-17 Uhr.
Eintritt 5 , Studenten/Rentner/Jugendli-
che (12-17 Jahre) 2,50 , Kinder (6-12 Jah-
re) 1,20 . Kombitickets für Ðaãar Qim und
Mnajdra kosten 7 .
Vor dem Tempel liegt ein größerer Park-
platz, auf dem während der Tempelöff-
nungszeiten zusätzlich kassiert wird.
Direkt am Parkplatz liegt das Ðaãar Qim
Bar & Restaurant, in dem abends oft Grup-
pen live auftreten.
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