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sowie St. Angelo in Birgu vor. Die Jo-
hanniter erkannten den strategischen
Wert des natürlichen Grand Harbour
und konzentrierten sich auf den Aus-
bau dieser Stützpunkte.
Birgu ( Borgo = Burg), wo schon etli-
che Bauten der Normannenzeit stan-
den, sollte alle provisorischen Verwal-
tungseinrichtungen der Ritter beher-
bergen. Natürlich trugen die bis dahin
kleineren Befestigungen noch nicht
diese Namen und wurden erst von
den Ordensrittern in den Jahren um
1530-1550 zu Festungen ausgebaut.
Nach der ersten Angriffswelle der
Türken (1552) kam landseitig im heuti-
gen Senglea das Fort St. Michael hin-
zu; dies waren dann auch schon alle
Forts, die während der großen Belage-
rung (1565) zur Verfügung standen.
Der militärische Schwachpunkt des
neuen Hauptsitzes, das landseitige
Siedlungsgebiet Cospicua, wurde erst
lange nach der großen Belagerung
und dem Bau Vallettas verstärkt.
1638-1736 wurde der erste Festungs-
ring um Cospicua als Sta. Margarita
Lines aufgestellt; dauerhafte Unein-
nehmbarkeit war aber erst mit den un-
ter Großmeister Nichola Cotoner
(1663-1680) gebauten äußeren, fast
fünf Kilometer langen, nach ihm be-
nannten Cottonera Lines gewährleistet.
Dieser Festungsgürtel umschließt
Vittoriosa, Senglea und Cospicua,
woraus der Name „Three Cities“ oder
eben Cottonera entstand.
Vittoriosa (Birgu)
‡ XX/A-B1-2
„Die Befestigungsanlagen der Stadt, Zu-
fluchtsort und Sitz des ehemaligen Johanni-
terordens zu Jerusalem, bestürmt im Jahr des
Heils 1565 von einem riesigen Türkenheer
und wegen ihrer durch göttliche Fügung vor-
trefflichen Verteidigung mit dem Namen
„Die Siegreiche“ ausgezeichnet, wurden
durch die Kriegseinwirkungen stark beschä-
digt und stürzten im Laufe der Zeit ein. Auf-
grund der Fürsorge und Wachsamkeit des
Großmeisters, des Herren Ant. Manoel de
Vilhena, wurden sie erneuert. Im gegenwär-
tigen Jahr des Heils 1826 sind sie noch ver-
stärkt worden.“ (lateinische Inschrift am
Stadttor von Vittoriosa)
Vittoriosa (= die Siegreiche), wie das
alte Birgu seit der überstandenen Tür-
kenbelagerung 1565 genannt wird, ist
die älteste Siedlung der Johanniter auf
Malta, birgt aber auch Relikte der wei-
ter zurückliegenden Normannenzeit.
Als Besucher empfindet man den
kleinstädtischen Charakter Vittoriosas
mit gerade einmal 4000 Einwohnern
als willkommenen Kontrast zum quirli-
gen Valletta.
Ein kompletter Rundgang mit Be-
sichtigungen ist leicht an einem Vor-
mittag möglich; wenn nicht anders er-
wähnt, befinden sich die Gebäude in
Privatbesitz und können nicht von in-
nen besichtigt werden.
Bastionszugang ‡ XX/B1-2
Man betritt Birgu über den ehemali-
gen Wassergraben und das beeindru-
ckende Stadttor, welches von den
beiden mächtigen Kavalieren St.
John's (rechts, geschlossen) und Poste
d'Aragon/Poste de France linker Hand
gesäumt wird.
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