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An den Thronsaal schließen sich
noch der Ambassador's Room (Bot-
schafterzimmer), aufgrund der roten
Wandverkleidung auch Red Room ge-
nannt, mit Malereien zur Geschichte
des Ordens sowie der Conference
Room (kleiner Konferenzsaal) an. Ne-
ben bemalten Friesen über die Früh-
zeit des Ordens ist hier eine Reihe von
Gegenständen und Gefäßen aus dem
ehemaligen Ordensspital (Sacra Infer-
meria) zu sehen. Ein besonderer Hin-
weis auf die weit reichenden medizini-
schen Beziehungen der Johanniter fin-
det sich in zwei chinesischen und vier
persischen Vasen - ein Geschenk Per-
siens, der im Mittelalter in der Medizin
führenden Nation an den Orden.
Ein besonderes Prunkstück ist die
Tapestry Chamber (Gobelinsaal), die
bis in die 1970er Jahre als Sitzungssaal
des Parlamentes diente. Die Wand-
behänge stammen aus Frankreich und
wurden von königlichen Webern um
1700 gewebt. Derartige Stücke wur-
den in sogenannten Sätzen gefertigt,
wobei jeder Satz thematisch abge-
schlossen war. Der Johanniterorden
hatte unter Großmeister Ramon Perel-
los acht Sätze beantragt und, von Lud-
wig XIV. genehmigt, erhalten. Der aus-
gehängte Satz mit seiner Kollektion
von Großwild scheint dem Besucher
vermutlich recht befremdlich - es han-
delt sich um Reiserlebnisse eines nas-
sauischen Prinzen in Afrika und Süd-
amerika, der sie dem französischen
Sonnenkönig in Form von Reisemale-
reien schenkte. Dieser ließ sie
schließlich als Gobelins verewigen. In
weiteren Decken- und Wandgemäl-
den der Tapestry Chamber sind Sze-
nen aus der Frühzeit der Johanniter
festgehalten.
Die übrigen Räume waren Privaträu-
me der Großmeister, in denen heute
Amtsstuben untergebracht sind. Teile
des Obergeschosses sind den Parla-
mentariern vorbehalten und somit
auch nicht zu besuchen. Gleiches gilt
bei Renovierungsarbeiten, Staatsbesu-
chen und Sondersitzungen (beides
kommt nicht selten vor), es bleibt
dann einzig die Waffenkammer im
Erdgeschoss. Für sich alleine gesehen
scheint diese allerdings eher langwei-
lig und kann allenfalls als kleiner Ersatz
für einen Besuch des Palastes herhal-
ten. Die sehenswerten Räume liegen
oben, es empfiehlt sich daher, vor
dem Kauf der Eintrittskarte an der Waf-
fenkammer zu fragen (unter Tel. 2122
1221), ob denn das Obergeschoss
überhaupt besucht werden kann. Soll-
te das nicht der Fall sein, empfiehlt es
sich, den Besuch eher auf einen ande-
ren Tag zu verlegen.
Geöffnet täglich außer Do 10-16 Uhr; Ein-
tritt je ca. 4,70 für Waffensaal und State-
rooms. Informationen und Anmeldungen zu
einer kostenlosen Führung unter Tel.
21454125 (Trinkgeld erwünscht)
Hauptwache ‡XIV/B-C2
Gegenüber des Großmeisterpalas-
tes liegt ein eher unscheinbares, nichts-
destoweniger aber hochinteressantes
Gebäude. Erbaut um 1601, diente es
Denkmal für den Aufstand vom 7. Juni
 
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