Travel Reference
In-Depth Information
Grand Master's Palace
(Großmeisterpalast) ‡XIV/B-C2
Ein Besuch des Großmeisterpalastes
gehört zu den Höhepunkten Vallettas
und sollte unbedingt mit einbezogen
werden.
Der tatsächliche Ursprung des
Großmeisterpalastes in der Triq ir-Re-
pubblika konnte nie ganz geklärt wer-
den, sollte doch, laut einhelligem Rats-
beschluss der Ordensritter um 1568,
die Residenz der Großmeister auf dem
höchsten Punkt Vallettas (das wäre die
heutige Auberge de Castille) gebaut
werden. Der seinerzeit amtierende ita-
lienische Großmeister del Monte plan-
te an der jetzigen Stelle eine Familien-
residenz und überzeugte den Orden,
dass der Palast just hier gebaut wer-
den müsse, da das Grundstück der Fa-
milie Scibberas gehörte , die mögli-
cherweise nie einem Verkauf an die
Privatperson del Monte zugestimmt
hätte, hinter die Interessen des Ordens
dann aber zurücktrat. Als Gegenleis-
tung wurde vereinbart, dass für das Fa-
milienoberhaupt der Scibberas jährlich
eine feierliche Zeremonie mit der sym-
bolischen Übergabe von Getreide und
Wasser stattzufinden habe - was bis
1798, dem Ende des Ordens auf Mal-
ta, auch erfolgte.
So wurde G. Cassar 1571 mit dem
Bau beauftragt, der drei Jahre später
bereits bezogen wurde. Durch zahlrei-
che Erweiterungen und Anbauten
wurde er in der heutigen Form aller-
dings erst im späten 18. Jh. fertig ge-
stellt. Die Meinungen über das Werk
Cassars gehen auseinander, wobei ins-
besondere das schlichte Äußere zum
häufigen Gegenstand der Kritik wur-
de. Es muss daran erinnert werden,
dass die Johanniter ein militärischer
Ritterorden waren, der in frischer Erin-
nerung an die große Belagerung größ-
ten Wert auf die sogenannte „Fes-
tungsbauweise“ legte. Ähnlich wie die
St. John's Co-Cathedral lehnt sich der
Großmeisterpalast daher zwangsläufig
an die militärische Zweckmäßigkeit
des ehemaligen Stammsitzes der Jo-
hanniter auf Rhodos an.
Jüngeren Datums sind einige Erinne-
rungstafeln an der Fassade, die auf
besondere Ereignisse des Zweiten
Weltkrieges hinweisen, u.a. auf die
Verleihung des St.-Georgs-Kreuzes (
Staatswappen und -symbole).
Der Palast wird heute fast aus-
schließlich durch das Bogentor von
der Republic Street aus betreten. Im
Tor erinnern Gedenktafeln an Besuche
der britischen Königsfamilie im Palast.
Das Innere des Palastes überrascht
durch den krassen Gegensatz zum
schlichten Äußeren. Schon die beiden
miteinander verbundenen Innenhöfe
Neptune's Court und Prince Alfred
Court sind eine Augenweide: Die grü-
ne Oase bildet einen deutlichen Kon-
trast zum sonst eher kargen Valletta,
auch die Neptunsfigur ( M. Gafà, 1615)
sowie die Pinto-de-Fonseca-Uhr mit
Glockenspiel und türkischen Figuren
(1745) sind sehenswert.
Im Untergeschoss befinden sich
hauptsächlich Verwaltungsräume, le-
diglich die ehemalige Waffenkammer
(Palace Armoury, Eintrittskarten dort)
ist für die Öffentlichkeit zugänglich.
Hier konnten bis zu 60.000 Mann be-
Search WWH ::




Custom Search