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hen in Malta hinter Namen wie Borg,
Azzopardi oder Grech immer Großfa-
milien, die - schon wegen der Insel-
lage - nicht nur auf gemeinsame Vor-
fahren zurückzuführen sind, sondern
innerhalb derer auch heute noch
tatsächlich engere Bande bestehen.
Allgemein sind die Malteser freund-
lich und hilfsbereit, dabei aber weni-
ger aufdringlich als man dies aus ande-
ren Ländern der Region gewohnt ist.
Es ist aber sehr wichtig, die Privat-
sphäre zu beachten, bei aller Freund-
lichkeit bleibt man Fremden gegen-
über immer etwas reserviert. Die meis-
ten Touristen werden kaum Gelegen-
heit haben, einmal ein Privathaus von
innen zu sehen. Wer aber zum Bei-
spiel für einen Sprachkurs bei einer
Gastfamilie untergebracht ist, wird
rasch Ordnungsliebe, Sparsamkeit
und ausgesprochene Reinlichkeit im
Privatbereich feststellen.
Zu jeder Wohnung gehört auch ein
Fernseher, längst beliebtestes Freizeit-
vergnügen, und ein preiswertes oben-
drein. Ansonsten trifft man sich zu ei-
nem Plausch vor der Tür, spaziert die
Promenaden entlang, beobachtet die
Wasserballmannschaften beim Trai-
ning in den zahlreichen Meerwasser-
pools an der Küste oder spielt eine
Partie Boccia.
Am Sonntag treffen sich die Männer
nach dem Kirchgang zum Frühschop-
pen und Hob¿ bi¿¯ejt in einer der
vielen Bars, die Frauen treffen sich
zum Schwatz; gelegentlich kann man
sie, vorwiegend auf Gozo, beim Klöp-
peln in den traditionellen, schwarzen
Trachten, genannt L-Ghonella, sehen.
Auch wenn die strikten, kirchlich ge-
prägten Wertvorstellungen allmählich
bröckeln, ist Oben-ohne-Baden ver-
pönt; auch sollte man Kirchen nicht in
Shorts betreten.
Das Wichtigste aber ist, dass der Be-
sucher den Stolz der Malteser auf ih-
re junge Republik und die erreichten
wirtschaftlichen Leistungen beachtet
und nicht durch abwertende Bemer-
kungen über Land, Leute und Eigen-
heiten verletzt.
In Gesprächen hört man immer wie-
der, dass die Malteser als streng katho-
lisches Gebiet vor allem den teilweise
muslimischen Staaten Nordafrikas
sehr skeptisch gegenüberstehen und
eigentlich nur deshalb der EU beige-
treten sind, da sie ihre kulturelle Iden-
tität durch Zuwanderer/Flüchtlinge
aus Nordafrika gefährdet sehen und in
der EU-Mitgliedschaft das „kleinere
Übel“ sehen, obgleich EU und Euro zu
keiner Verbesserung der Lebensver-
hältnisse führen. Im Kern wollen sie al-
so eigentlich nur die politische Tradi-
tion der Malteserritter fortsetzen und
ein unabhängiges Territorium im Mit-
telmeer bleiben.
Bildung und Soziales
In der Republik Malta besteht eine all-
gemeine Schulpflicht von neun Schul-
jahren ab dem fünften oder sechsten
Lebensjahr. An sechs Jahre Grund-
schule (Primary School) schließt sich
eine gestaffelte Sekundärausbildung
(Secondary School) an: Nach drei weite-
ren Jahren wird die Grundausbildung,
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