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Ist die Strecke nicht zu lang und der
Sand nicht zu tief, lässt sie sich vielleicht
mit Schwung bewältigen. Abschnitte
mit weicherem Sand sollte man in ei-
nem kleineren Gang angehen und mög-
lichst nie schalten, da man sonst wegen
der Zugkraft-Unterbrechung sofort
an Schwung verliert und höchstwahr-
scheinlich hängen bleibt. Sehen Sie zu,
dass alles im Fahrzeug guten Halt hat,
nehmen Sie etwas Anlauf und brettern
Sie im zweiten Gang mit hoher Dreh-
zahl durch. Lassen Sie wegen einiger
Bocksprünge bloß nicht erschrocken
das Gas los, sonst würgen Sie den Mo-
tor ab. Aber gehen Sie sofort vom Gas,
wenn das Fahrzeug festsitzt! Sonst gra-
ben Sie sich nur hoffnungslos ein. Falls
Sie während der Fahrt überraschend
mit weichem Sand konfrontiert sind
und nicht vorher anhalten, so schalten
Sie sofort zurück, ehe Sie sich auf wei-
chem Grund befinden, sonst haben Sie
kaum eine Chance. (Weitere Tipps s. u.
„Selbstbefreiung“.)
Lässt es sich nicht vermeiden, so fah-
ren Sie im kleinen Gang und eher lang-
sam (sofern nicht eine kurze Steigung
zu bewältigen ist). Und wenn Sie sich
zu weit vorgewagt haben oder die Räder
durchdrehen, dann halten Sie sofort an
und ziehen Sie Ketten auf, die nicht nur
auf Schnee, sondern auch auf schmieri-
gem Grund die Traktion erheblich ver-
bessern. Haben Sie die Ketten im Früh-
jahr aus dem Fahrzeug geräumt, dann
können Sie nur versuchen, die Traktion
durch Zweige, Geröll etc. zu verbessern,
um wieder flott zu werden - oder losge-
hen und Hilfe holen.
Wasserdurchquerung
Auch wenn Wohnmobile keine Gelän-
dewagen sind, bei flachem Wasser (bis
max. 30 cm) und gutem Untergrund
kann man schon mal eine Durchque-
rung wagen.
Steigen Sie immer zuerst aus, um
Wassertiefe und Grund-Beschaffen-
heit zu Fuß zu überprüfen.
Eine Durchquerung können Sie nur
dann riskieren, wenn der Grund des
Wasserlaufs an der Stelle fest (Fels, gro-
ber Kies), flach und ohne Steinblöcke
oder verborgene Löcher ist.
Vergessen Sie keinesfalls, auch die ge-
genüberliegende Uferböschung gründ-
lich zu inspizieren. Das habe ich leider
beim ersten Mal vernachlässigt. Die
Durchquerung selbst verlief reibungs-
los, aber auf dem kurzen, steilen Anstieg
am anderen Ufer hatte ich nicht mehr
genug Schwung und das Kies-Sand-
Gemisch dort war deutlich weicher als
erwartet. Prompt saß ich vorne fest und
hing mit dem Heck in einem Bach!
Morastboden
Denken Sie nicht gleich an Pisten mit
knietiefem Morast, um die sowieso jeder
vernünftige Wohnmobil-Fahrer einen
weiten Bogen macht. Auch der einfa-
che Wald- oder Wiesenweg kann nach
einem Regen gefährlich glitschig und
weich werden. Seien Sie auf der Hut, tes-
ten Sie zu Fuß und kehren Sie um, falls
Sie nicht sicher sind. Denn auf schmieri-
gem Untergrund riskiert man nicht nur,
dass die Räder durchdrehen, man kann
auch nur schlecht bremsen, gerät leicht
ins Schleudern und könnte gar im Gra-
ben landen.
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