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Richtig dimensionieren
verkraften, doch bei schwülem Treib-
hausklima klebt alles und man hat das
Gefühl zu ersticken. Warum? Der Kör-
per muss eine konstante Temperatur
von 37 °C halten. Bedingungen, unter
denen ihm dies ohne große Anstren-
gung möglich ist, empfindet er als an-
genehm. Je schwerer es ihm fällt, desto
unangenehmer fühlt es sich an. Um
die Temperatur auf einem konstanten
Niveau zu halten, unterhält der Körper
seine eigene Klimaanlage: Er erzeugt
Schweiß, der auf der Haut verdunstet
und dadurch kühlt. Das weiß jeder -
nur denkt man nicht immer daran, un-
ter welchen Bedingungen diese Kühlung
am besten funktioniert. Bei kühler Um-
gebungsluft ist der Körper nicht auf sei-
ne Klimaanlage angewiesen, da er auch
ohne Verdunstung genügend Wärme
abgibt, um seine 37 °C zu halten. Sobald
die Außentemperatur aber eine gewisse
Schwelle überschreitet, bzw. wenn der
Körper mehr Wärme produziert, als er
auf direktem Wege abstrahlen kann,
muss er seine eigene Verdunstungs-Kli-
maanlage zuschalten. Die Verdunstung
funktioniert umso effizienter, je trocke-
ner die Umgebungsluft ist und je rascher
eine Brise die Feuchtigkeit ableitet. Des-
halb sind es genau diese Bedingungen,
die man als angenehm empfindet.
Wenn jedoch der Luftstrom zu stark
und/oder kalt ist, wird er als unange-
nehm empfunden, weil er zu stark kühlt,
sodass sich die Muskeln verkrampfen
(dies kann z. B. zu Nackenstarre führen)
oder durch Unterkühlung sogar eine
Erkältung droht. Die Anlage muss da-
her so reguliert sein, dass zwar stets ein
Strom trockener Frischluft herangeführt
wird, dies dann aber ohne dass man ei-
nen kalten Luftzug spürt.
Für die Leistungsfähigkeit der Klima-
anlage spielen drei Faktoren eine Rolle.
Grundsätzlich kann man sagen:
± Je größer das Raumvolumen,
± je wärmer und feuchter das Klima,
± je weniger Schatten, desto höher sollte
die Kühlleistung sein.
Die Hersteller bieten Tabellen mit
Richtwerten, um zu klären, welche Kli-
maanlage für welche Fahrzeuglänge
passt. Sie sind eine sehr gute Entschei-
dungshilfe für durchschnittliche Bedin-
gungen. Wer jedoch häufig in sehr war-
me und insbesondere in feuchtwarme
Gebiete reist, sollte eine etwas leistungs-
stärkere Anlage wählen. Eine hervorra-
gende Lösung für mittlere bis größere
Reisefahrzeuge ist auch die „Kühlung
im Doppelpack“. Anstatt einer großen,
leistungsstarken Klimaanlage kann
man zwei kleinere installieren. Diese
Kombination erbringt dann die gleiche
Leistung, bietet allerdings deutlich mehr
Flexibilität und wird auch auf Cam-
pingplätzen mit schwach abgesicherten
Steckdosen problemlos starten.
Zwei Kühlsysteme:
Verdunster und
Kompressor
Auch wenn die Luftfeuchtigkeit eine
wichtige Rolle spielt - um das Kühlen
selbst kommt man letztlich nicht her-
um. Wie aber kriegt man die Luft dazu,
ihre Temperatur zu senken? Hierfür
gibt es zwei verschiedene Techniken mit
spezifischen Vor- und Nachteilen:
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