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Definition 23.10 (Projektion (eines Tupels)) Sei t X ein Tupel über einer Menge X von
Zufallsvariablen und Y X. Dann steht proj Y ( t X ) für die Projektion des Tupels t X auf Y.
D. h., die Abbildung proj Y ( t X ) weist nur Elementen aus Y einen Wert zu.
Ist die Menge X klar vom Kontext, werden wir diese wie V weiter oben weglassen.
Bisher haben wir immer sämtliche Zufallsvariablen zur Berechnung von Wahr-
scheinlichkeiten in Betracht gezogen. Sind Wahrscheinlichkeiten über weniger Zu-
fallsvariablen von Interesse, marginalisiert (summiert) man über sämtliche Wertkom-
binationen aller zu eliminierenden Zufallsvariablen.
Definition 23.11 (Marginalisierung, Randverteilung, Marginalverteilung)
Sei V = { X 1 ,..., X n } eine Menge von Zufallsvariablen auf demselben Wahrscheinlichkeits-
raum und p V eine Wahrscheinlichkeitsverteilung über V. Für jede Teilmenge M Vistdie
Marginalisierung über MdefiniertalsdiejenigeVerteilungp V \ M ,dieentsteht,wennüber
alle Werte aller Zufallsvariablen in M summiert wird, d. h. wenn gilt:
x 1 dom ( X 1 ) : ··· x n dom ( X n ) :
X j M :
X i = x i
=
X j = x j ,
X i = x i
p V \ M
p V
.
X j M
X i
V \ M
X i
V \ M
dom ( X j )
x j
Für V \ M = { X } nennt man p X die Marginal- oder Randverteilung von X.
So berechnet man aus Tabelle 23.1 z. B. die folgenden marginalenWahrscheinlich-
keiten:
P (G = m)=0.5
P (R = r)=0.3
P (G = w)=0.5
P (R = r)=0.7
P (R = r, S = s)=0.01
P (R = r, S = s)=0.29
P (R = r, S = s)=0.04
P (R = r, S = s)=0.66
In den letzten Absätzen wurden die Begriffe Zufallsvariable und Attribut gleich-
bedeutend genutzt. Einige andere synonyme Begriffe, die im weiteren Verlauf An-
wendung finden, sind Zufallsgröße , Eigenschaft und Dimension .Darüberhinauswer-
den wir bei Wahrscheinlichkeitsangaben nur noch mit Zufallsvariablen arbeiten;
nicht mehr mit direkt gegebenen Ereignissen als Teilmengen von .Esseidaher
noch einmal der formale Unterschied der Wahrscheinlichkeitsangaben betont: Bei
einem Ereignis A ,alsoeinerTeilmenge A ,steht P ( A ) für eine konkrete Wahr-
scheinlichkeit, d. h. P ( A ) [ 0, 1 ] .Handeltessichbei A jedoch (wie ab jetzt immer)
um eine Zufallsvariable, so stellt der Ausdruck P ( A ) eine allquantifizierte Aussage
über alle Elemente des Wertebereiches von A dar. Für zwei Zufallsvariablen A und
B steht
P ( A | B )= P ( A , B )
P ( B )
für die folgende ausführliche Aussage:
a dom( A ) : b dom( B ) : P ( A = a | B = b )= P ( A = a , B = b )
P ( B = b )
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