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diesen Attributen Werte zuzuordnen, bedient man sich Funktionen, die auf de-
finiert sind und in einen jeweils geeigneten Wertebereich (z. B. { mannlich, weiblich }
oder { Inf , Math, BWL,... } )abbilden.DasUrbildeinersolchenFunktionisteineMen-
ge von Elementarereignissen (z. B. die Menge aller Studenten, die Informatik studie-
ren oder alle weiblichen Studenten). Stellen alle diese Urbilder auch Ereignisse (im
Sinne der zugrunde liegenden Ereignisalgebra) dar, so nennt man diese Funktionen
Zufallsvariablen .
Definition 23.6 ((Diskrete) Zufallsvariable) Eine auf einem Ereignisraum definierte
Funktion X mit Wertebereich dom( X ) heißt Zufallsvariable ,wenndasUrbildjederTeil-
menge ihres Wertebereichs eine Wahrscheinlichkeit besitzt. Eine Teilmenge W dom( X )
hat unter X das Urbild
X 1 ( W )={ | X ( ) W } Abk = { X W } .
Man beachte, dass es sich trotz des Namens Zufalls variable und trotz der übli-
chen Benennung mit Großbuchstaben um Funktionen handelt. Im weiteren Verlauf
bezeichnen wir den Wertebereich einer Zufallsvariable X (bzw. den Wertebereich
einer jeden Funktion) mit dom ( X ) (von engl. domain ). Das Konzept der Zufallsvaria-
blen lässt sich auch auf Mengen von Zufallsvariablen verallgemeinern.
Definition 23.7 (Zufallsvektor) Seien X 1 ,..., X n Zufallsvariablen, die alle auf derselben
Grundgesamtheit und derselben Ereignisalgebra S definiert sind, dann heißt der Vek-
tor X =( X 1 ,..., X n ) Zufallsvektor .
Für die Berechnung der Wahrscheinlichkeit einer Ausprägung eines Zufallsvek-
tors werden wir die folgende konjunktive Interpretation. Gleichzeitig führen wir ei-
ne Reihe von abkürzenden Schreibweisen ein:
n
i =1
x
dom( X i ) : P ( X = x )
P ( x )
P ( x 1 ,..., x n )
P ( X 1 = x 1 ,..., X n = x n )
n
P
X i = x i
i =1
n
: = P
{ X i = x i }
i =1
X 1 ( x 1 ) ··· X n ( x n )
= P
Haben wir eine Menge von Zufallsvariablen gegeben, so können wir uns die
Einzelwahrscheinlichkeiten der einzelnen Wertkombinationen als strukturierte Be-
schreibung des zugrunde liegenden Wahrscheinlichkeitsraumes vorstellen und wer-
den diese als Wahrscheinlichkeitsverteilung bezeichnen. Wir definieren diese zuerst
für eine einzelne Zufallsvariable.
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