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Satz 23.2 Seien U, V und W nichtleere Mengen von Ereignissen mit U = V Wund
V W = .Danngilt
P
A
= P
A
A
· P
A
.
A U
A V
A W
A W
Eine bedingte Wahrscheinlichkeit hat alle Eigenschaften einer Wahrscheinlich-
keit, d. h., sie erfüllt die Kolmogorow-Axiome. Damit gilt:
Satz 23.3 Für ein fest gewähltes Ereignis B mit P ( B ) > 0 stellt die durch
P B ( A )= P ( A | B )
definierte Funktion P B eine Wahrscheinlichkeit dar, die die Bedingung P B ( B )=0 erfüllt.
Definition 23.5 (Vollständige Ereignisdisjunktion) Sei U eine Menge von Ereignis-
sen. Die Ereignisse in U bilden eine vollständige Ereignisdisjunktion, wenn alle Ereignisse
paarweise unvereinbar sind (d. h., wenn A , B U : A = B A B = gilt) und wenn
gilt
A U = ,siealsozusammendenganzenEreignisraumabdecken.
Satz 23.4 (Vollständige Wahrscheinlichkeit) Sei U eine Menge von Ereignissen, die ei-
ne vollständige Ereignisdisjunktion bilden. Dann gilt für die Wahrscheinlichkeit eines belie-
bigen Ereignisses B
P ( B )= A U P ( B | A ) P ( A ).
Te i l t man d i e re cht e Gl e i chung aus Sa t z 23 . 4 durch P ( B ) und ersetzt selbigen Term
durch seine vollständige Ereignisdisjunktion, so erhält man den Satz von Bayes. 1
Satz 23.5 (Satz von Bayes) Sei U eine Menge von Ereignissen, die eine vollständige Ereig-
nisdisjunktion bilden. Weiterhin sei B ein Ereignis mit P ( B ) > 0 .Danngilt
A U : P ( A | B )= P ( B | A ) P ( A )
P ( B )
P ( B | A ) P ( A )
A U P ( B | A ) P ( A )
=
.
Diese Formel heißt auch die Formel über die Wahrscheinlichkeit von Hypothesen,
da man mit ihr die Wahrscheinlichkeit von Hypothesen, z. B. über das Vorliegen ver-
schiedener Krankheiten bei einem Patienten, berechnen kann, wenn man weiß, mit
welcher Wahrscheinlichkeit die verschiedenen Hypothesen (hier: A )zudenEreignis-
sen B U (z. B. Krankheitssymptomen) führen.
23.1.1 Zufallsvariablen und -vektoren
Bisher haben wir die Elemente der Grundgesamtheit zu Mengen (Ereignissen) zu-
sammengefasst, ohne jedoch eine konkrete Vorschrift für die z. B. in A befindlichen
Elemente anzugeben. Des Weiteren fehlt uns noch die Möglichkeit, Eigenschaften
der Elemente der Grundgesamtheit anzugeben. Angenommen, die Grundgesamt-
heit sei die Menge aller Studierenden der Universität Magdeburg. Dann interes-
sieren uns beispielsweise die Attribute Geschlecht, Jahrgang und Studiengang.Um
1 Auch: Bayesscher Satz, Bayesian Theorem.
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