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15.4 Extensionsprinzip für mehrelementige Abbildung-
en
Mit Hilfe des kartesischen Produkts können wir das Extensionsprinzip für Abbildun-
gen mit mehreren Argumenten auf das Extensionsprinzip für Funktionen mit einem
Argument zurückführen. Es sei die Abbildung
f : X 1 ... X n Y
gegeben. Dann ist das Bild des Tupels
( µ 1 ,..., µ n ) F( X 1 ) ... F( X n )
von Fuzzy-Mengen unter f die Fuzzy-Menge
f [ µ 1 ,..., µ n ]= f [ µ 1 ... µ n ]
über der Grundmenge Y ,d.h.
f [ µ 1 ,..., µ n ]( y )
(15.4)
=
sup
( x 1 ,..., x n ) X 1 ... X n
( µ 1 ... µ n )( x 1 ,..., x n ) f ( x 1 ,..., x n )= y
=
sup
( x 1 ,..., x n ) X 1 ... X n
min { µ 1 ( x 1 ) ,..., µ n ( x n )} f ( x 1 ,..., x n )= y
.
Diese Formel repräsentiert das Extensionsprinzip von Zadeh, so wie es 1975 einge-
führt wurde [Zadeh 1975a,b,c].
R , ( x 1 , x 2 ) x 1 + x 2 sei die Addition.
Die Fuzzy-Mengen µ 1 = 0,1,2 und µ 2 = 1,2,3 repräsentieren die vagen Konzepte
„ca. 1“ und „ca. 2“. Dann ergibt sich nach dem Extensionsprinzip die Fuzzy-Menge
f [ µ 1 , µ 2 ]= 1,3,5 für das vage Konzept „ca. 1 + ca. 2“ (vergleiche Abbildung 15.5).
Auch hier tritt derselbe Effekt wie beim Quadrieren von „ca. 1“ (s. Beispiel 15.2 und
Abbildung 15.4) auf, dass die „Unschärfe“ bei der Ergebnis-Fuzzy-Menge größer ist
als bei den Fuzzy-Mengen, die addiert wurden.
Beispiel 15.3 Die Abbildung f
: R
R
Analog zur Addition von Fuzzy-Mengen lassen sich Subtraktion, Multiplikati-
on und Division über das Extensionsprinzip definieren. Da diese Operationen ste-
tig sind, können wie im Beispiel 15.2 die Niveaumengen der resultierenden Fuzzy-
Mengen bei diesen Operationen direkt aus den Niveaumengen der dargestellten
Fuzzy-Mengen berechnet werden, sofern diese stetig sind. Rechnet man mit konve-
xen Fuzzy-Mengen, betreibt man durch das Betrachten der Niveaumengen Intervall-
arithmetik auf den jeweiligen Niveaus. Die Intervallarithmetik [Moore 1966, 1979]
erlaubt das Rechnen mit Intervallen anstelle von reellen Zahlen.
Bei der Anwendung des Extensionsprinzips sollte man sich bewusst sein, dass
zwei Verallgemeinerungsschritte gleichzeitig durchgeführt werden: zum einen die
Erweiterung von einzelnen Elementen auf Mengen und zum anderen der Übergang
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