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8.3 Assoziativspeicher
Hopfield-Netze eignen sich sehr gut als sogenannte
Assoziativspeicher
,d.h.alsSpei-
cher, die über ihren Inhalt adressiert werden. Wenn man an einen Assoziativspeicher
ein Muster anlegt, erhält man als Antwort, ob es mit einem der abgespeicherten Mu-
ster übereinstimmt. Diese Übereinstimmung muss nicht unbedingt exakt sein. Ein
Assoziativspeicher kann auch zu einemangelegtenMuster ein abgespeichertes, mög-
lichst ähnliches Muster liefern, so dass auch „verrauschte“ Eingabemuster erkannt
werden können.
Hopfield-Netze werden als Assoziativspeicher eingesetzt, indem man die Eigen-
schaft ausnutzt, dass sie stabile Zustände besitzen, von denen auf jeden Fall einer
erreicht wird. Denn wenn man die Gewichte und Schwellenwerte eines Hopfield-
Netzes gerade so bestimmt, dass die abzuspeicherndenMuster die stabilen Zustände
sind, so wird durch die normalen Berechnungen des Hopfield-Netzes zu jedem Ein-
gabemuster ein ähnliches abgespeichertes Muster gefunden. Auf diese Weise kön-
nen „verrauschte“Muster korrigiert oder auch mit Fehlern behaftete Muster erkannt
werden.
Um die folgenden Ableitungen einfach zu halten, betrachten wir zunächst die
Speicherung nur eines Musters
p
=(
act
u
1
,...,act
u
n
)
{
1, 1
}
n
,
n
2. Dazu
müssen wir die Gewichte und Schwellenwerte so bestimmen, dass dieses Muster
ein stabiler Zustand (auch: Attraktor) des Hopfield-Netzes ist. Folglich muss gelten
S
(
W
p
)=
p
,
wobei
W
die Gewichtsmatrix des Hopfield-Netzes,
=(
u
1
,...,
u
n
)
der Vektor
der Schwellenwerte und
S
eine Funktion
S
:IR
n
{1, 1}
n
,
x
y
ist, wobei der Vektor
y
bestimmt ist durch
1, falls
x
i
0,
1, sonst.
i
{1, . . . ,
n
} :
y
i
=
Die Funktion
S
ist also eine Art elementweiser Schwellenwertfunktion.
Setzt man
=
0, d. h., setzt man alle Schwellenwerte 0, so lässt sich eine passende
Matrix
W
leicht finden, denn dann genügt es offenbar, wenn gilt
mit
c
IR
+
.
W
p
=
cp
Algebraisch ausgedrückt: Gesucht ist eine Matrix
W
,diebezüglich
p
einen positiven
Eigenwert
c
hat.
2
Wir wählen nun
W
=
pp
T
E
mit der
n
n
Einheitsmatrix
E
.
pp
T
ist das sogenannte
äußere Produkt
des Vektors
p
mit sich selbst. Es liefert eine symmetrische
n
n
Matrix. Die Einheitsmatrix
E
muss
2
In der linearen Algebra beschäftigt man sich dagegen meist mit dem umgekehrten Problem, d. h., zu
einer gegebenen Matrix die Eigenwerte und Eigenvektoren zu finden.