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derne in Finnland gehörte Alvar Aaltos Gebäude für die Tageszei-
tung Turun Sanomat in Turku (1930). Andere bedeutende Bauten
des Funktionalismus sind das Olympiastadion in Helsinki oder das
für das Olympiadorf vorgesehene Wohngebiet in Helsinki. Funktio-
nalistische Industrie- und Ladengebäude entstanden an vielen Orten
Finnlands.
Ende der 1930er-Jahre schuf Alvar Aalto seine persönliche Aus-
drucksform, die zunächst zur
Architektur führte und
die moderne Architektur mit psychologischen und regionalistischen
Faktoren wesentlich bereicherte. Aaltos Hauptwerk aus dieser Zeit ist
das Privathaus Villa Mairea (1939) in Noormarkku in der Nähe von
Pori.
organischen
Nach dem Krieg konzentrierte sich der Wiederaubau zunächst auf
den Wohnungsbau. Zu Beginn der 1950er-Jahre entwickelte sich die
mit vorgefertigten Elementen arbeitende industrielle Bautechnik, wie
sie z. B. am Hotel- und Bürogebäude Palace im Südhafen von Helsin-
ki (1952) zu erkennen ist. Kennzeichnend für die Architektur dieser
Jahre sind klare Formen, die Anwendung von rotem Backstein und
Holz; hinzu kommt die bewusste Integration des Baus in die Natur.
Bemerkenswerte Beispiele sind Aaltos Rathaus in Säynätsalo (1952)
und Kulturhaus (1958) in Helsinki, Kaija und Heikki Siréns Kapelle
in Otaniemi (1957) oder die Wohnhäuser der Gartenstadt Tapiola in
Espoo (1952), die trotz späteren Ausbaus das repräsentativste Bei-
spiel Finnlands der in die Natur eingebetteten
Nachkriegs-
architektur
ist.
»Waldstadt«
In den 1960er-Jahren entwarf Aalto seinen Plan für das Monumen-
talzentrum von Helsinki, verwirklicht wurde davon jedoch nur die
Finlandia-Halle (1971; “Baedeker Wissen S. 194). Die rationalisti-
sche Tradition des Funktionalismus lebte in architektonisch-mini-
malistischen Betonbauten weiter.
1960er- und
1970er-Jahre
Anfang der 1980er-Jahre entstand in Nordinnland eine neue Archi-
tekturrichtung, die
1980er-Jahre
und
Postmoderne
. Neben dieser regionalistisch
betonten Bewegung liebäugelte man auch mit der internationalen
Postmoderne,
»Ouluer Schule«
Finnlands zeitgenössische Architektur war bis ins neue Jahrtausend
noch stark durch die Tradition des Funktionalismus geprägt, der in
zahlreichen Industrie-, Wohn-, Kultur- und Sakralbauten weiterent-
wickelt wurde. Obwohl Alvar Aalto nie eine eigene »Schule« in Finn-
land schuf, sind seine Einlüsse bis heute spürbar. Interessant ist, dass
nach einem Jahrhundert der öfentlichen Stein- und Betonarchitek-
tur sich eine junge Generation innischer Architekten wieder auf den
ureigensten Baustof des Landes, das Holz, besinnt. Ein weithin be-
achtetes Beispiel ist die 2000 entstandene Sibeliushalle in Lahti.
Zeit-
genössische
Architektur
 
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