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Körbe, Geschirr oder sogar für Schuhe verwendet, Birkensat diente
als Getränk und mit den Birkenzweigen fördert man heute noch die
Hautdurchblutung in der Sauna.
Der Begrif Tundra, eine für Nordeuropa typische Vegetationszone,
stammt von dem innischen Wort »tunturi» (= waldloser Hügel).
Dieser schmale Streifen an der Eismeerküste Nordeuropas bietet
Planzen extreme Bedingungen. Die Vegetationsperiode dauert nur
drei Monate, so dass der kurze Sommer kaum ausreicht, den Boden
vollständig aufzutauen. Deshalb haben größere, tief wurzelnde Plan-
zen keine Chance, sich anzusiedeln. Immergrüne
Tundra
Zwergstrauchhei-
den
, lechtenreiche Geröllhalden, Grasheiden und Moore prägen das
Landschatsbild. Entsprechend der dominierenden Planzengesell-
schaten unterscheidet man Zwergstrauchtundra mit Zwergbirken,
Zwergweiden und Heidekrautgewächsen, Moostundren (auf nassen
Böden) und Flechtentundren (auf trockenen Böden).
Flechten sind Doppelwesen aus Pilzen und Algen, die auch extreme
Kälte und Dürre überstehen können. Sogar auf dem nackten Fels
fühlen sich die Überlebenskünstler wohl. Ihre vielen Formen und
Farben verwandeln die kahlen Steine in bunte Natur-Kunstwerke.
Bekanntestes Beispiel ist die zähe
Flechten
, eine strauchförmi-
ge Flechtenart, die im Winter als Rentierfutter dient.
Rentierƃechte
Die bergige Fjäll-Landschat im Nordosten von Finnland hat ihren
eigenen alpinen Charakter. Hier bestimmt die
Fjäll-
Landschaft
wie über-
all auf der Welt die Vegetation. Die unten stehenden Fichten werden
zunächst von Fjällbirken, einer Verwandten der Moorbirke, abgelöst.
Oberhalb der Waldgrenze herrscht eine tundrenartige Vegetation mit
Gräsern, Zwergsträuchern, Moosen und Flechten vor.
Höhenlage
Eine große Rolle spielen die Moore, mit denen Nordinnland fast zu
30 Prozent bedeckt ist. In südlichen, niederschlagsreichen Gebieten
entstehen genau wie in Mitteleuropa
Moore
. Diese gewölbten
Torfgegenden sind saure, nasse und extrem nährstofarme Lebens-
räume, die ihre Entstehung dem
Hochmoore
(Shagnum-Arten) ver-
danken. Die iligranen Plänzchen saugen die Feuchtigkeit wie ein
Schwamm auf und schneiden die übrige Vegetation vom Grundwas-
ser ab. So sind Hochmoorplanzen wie Rosmarinheide, Moosbeere
und Scheidiges Wollgras allein auf das nährstofarme Regenwasser
angewiesen. Der ebenfalls dort lebende Sonnentau deckt seinen
Stickstobedarf, indem er sich Insekten einverleibt.
Die typischen Moore in Nordinnland sind die sogenannten
Torfmoos
Aapa-
, die nach der Schneeschmelze im Frühjahr wochenlang unter
Wasser stehen. Das verträgt das Torfmoos nur schlecht, so dass es
sich auf die höheren Stellen beschränkt. In den Senken der Aapa-
moore
 
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