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die Inseln an das ehemalige Mutterland Schweden anzuschließen.
Der Völkerbund in Den Haag sprach jedoch die Inselgruppe 1921
der seit 1917 selbstständigen Republik Finnland zu. Finnland muss-
te sich jedoch verplichten, den Bewohnern volle Selbstverwaltung,
den ausschließlichen Gebrauch der schwedischen Sprache, Weiter-
führung der gewohnten Kultur und der lokalen Sitten zu garantieren.
Ebenso musste die Entmilitarisierung, die Åland bereits beim Frie-
den von Paris 1856 nach dem Krimkrieg für alle Zukunt zugespro-
chen worden war, akzeptiert werden.
Nach den ersten Wahlen fand am 9. Juni 1922 im åländischen Parla-
ment die erste Plenarsitzung statt. Finnland hat die Autonomie der
Inselgruppe, die seit 1970 auch Mitglied im Nordischen Rat ist, stets
anerkannt und später sogar ausgeweitet. So besitzen die Åländer seit
1954 eine eigene Flagge (rotes Kreuz im gelben Feld auf blauem
Grund), und seit 1984 werden eigene Briefmarken herausgegeben.
Seit 1994 besteht auch eine eigene Postverwaltung, so dass auf Åland
keine innischen Briefmarken gelten. Die Åländer sind stolz auf ihre
Selbstständigkeit und werden nicht gerne als Finnen bezeichnet. Nur
auf der Insel geborene Menschen dürfen hier Grund erwerben. Fest-
landsinnen müssen dafür nachweisen, dass sie fünf Jahre auf den
Inseln gelebt haben und ausreichend Schwedisch sprechen.
Autonomie-
status
SEHENSWERTES AUF DEN ÅLAND-INSELN
Auf der Hauptinsel Ålands, dem »Festland Åland«, liegt Mariehamn
(inn. Maarianhamina; 11 300 Einw.), die einzige Stadt der Inselgrup-
pe, in der gut 40 % der Bevölkerung Ålands leben. Die »Stadt der
tausend Linden« wurde 1861 auf einer Landzunge im Süden der Insel
von Zar Alexander II. gegründet und nach seiner Gemahlin Maria
Alexandrowna benannt. Seit 1889 ist sie eine viel besuchte Kurstadt
und heute zugleich das Wirtschats- und Verwaltungszentrum von
Åland. Neben der einen Kilometer langen Prachtstraße
Mariehamn
Norra Esp-
lanadgatan
, die vom West- zum Osthafen (Österhamn) führt, ist
das alte Seefahrtsviertel zu besichti-
gen. Rund um die Fußgängerzone
kann man åländische Delikatessen
probieren, so zum Beispiel Kastel-
holmskäse, frische Weinbergschne-
cken, in Holzgefäßen eingelegte
Strömlinge (kleine Heringe) oder
geräucherten Schinken. An der
Norra Esplanadsgatan im Zentrum
steht die Kirche
Södra skärgårdsturen
Ein besonderer Tipp für Radfahrer
ist die Södra skärgårdsturen, die
südliche Route durch die Schären
mit Start und Ziel in Mariehamn.
In sechs Tagesetappen, die bis zu
30 km lang sind, geht es von Insel
zu Insel.
von 1927
mit schönen Glasmalereien.
St. Göran
 
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