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Bis zu einer Höhe von zirka 2.000 Metern musst du mit keinerlei Symptomen oder kaum
Beeinträchtigungen deiner physischen und psychischen Leistungsfähigkeit rechnen. In
der anschließenden, sogenannten Zone der „vollständigen Kompensation“ (2.000 m bis
4.000 m) ist es theoretisch gut möglich, sich an diese Höhe zu gewöhnen (Akklimat-
isierung). Der Körper passt sich bei langsamem Aufstieg und längerem Aufenthalt an
den Sauerstoffmangel durch erhöhte Atmungsfrequenz und Bildung zusätzlicher roter
Blutkörper an. Nach einer Faustregel sollte man für eine gute Akklimatisierung höchstens
300-500 Meter höher als am Tag zuvor schlafen. Aber genau das ist das Problem bei der
Besteigung des Kilimandscharos, weil dort die einzelnen „Camps“ oft bis zu 1.000 Höhen-
meter auseinander liegen und die Bergsteiger bei ihren geführten Touren in kürzester Zeit
bis auf den Gipfel gepeitscht werden. Oft verschwinden die Symptome jedoch nach einer
gut durchschlafenen Nacht. Des Weiteren bietet es sich auch an, einen extra Tag in dieser
Zone für die Akklimatisierung zu buchen. Denn ab 4.000 Metern Höhe, in der Zone der un-
vollständigen Kompensation, kann sich dein Körper selbst bei längerem Aufenthalt nicht
mehr akklimatisieren.
Maßnahmen bei auftretenden Symptomen der Höhenkrankheit 1), 7)
Sollten bei dir Symptome auftreten, die auf eine Höhenkrankheit hinweisen, sind ents-
prechende Maßnahmen einzuleiten. Diese richten sich entscheidend nach der Symptom-
stärke. Deshalb sind diese analog zu den Symptomklassen (siehe Höhenkrankheit) ein-
geteilt.
Wenn du über leichte Symptome klagst, solltest du den weiteren Aufstieg erst einmal
abbrechen und wenn möglich eine längere Pause einlegen, unter Umständen sogar zu
einer tiefer gelegenen Hütte absteigen. Im Camp solltest du die Kopfschmerzen eventuell
medikamentös behandeln, dann den nächsten Tag abwarten. Wenn die Symptome nach ein-
er durchschlafenen Nacht abgeklungen sein sollten, kannst du einen weiteren Aufstieg ris-
kieren.
Mittelschwere Symptomen müssen behandelt werden. Wenn du trotz Akklimatisierung,
der Aufnahme von ausreichend kohlenhydratreicher Ernährung und reichlichen Mengen
an Flüssigkeit höhenkrank wirst und sich mittelschwere Symptome eingestellt haben, dann
gibt es nur eine wirksame Medizin: absteigen. Denn im schlimmsten Fall besteht die Ge-
fahr, dass sich in deiner Lunge und im Gehirn Ödeme bilden. Mit diesen beiden Symp-
tomen ist nicht zu spaßen, sie können potenziell tödlich enden. Es gibt zwar keine offiz-
iell zugänglichen Daten, aber schätzungsweise bezahlen jährlich 20 Touristen und etliche
Guides und Träger das Abenteuer Kilimandscharo mit ihrem Leben. Deshalb ist bei mit-
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