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Über die Große Weinmeisterstaße ge-
langt man vom Neuen Garten zum be-
nachbarten Pfingstberg. Wo sich An-
fang des 19. Jh. der Judenberg befand,
erhebt sich heute der stolze Prachtbau
mit Doppelturm und Kolonnaden im
Stil italienischer Renaissancevillen. Das
1847-1863 von Persius, Stüler, Hesse
und von Arnim errichtete Belvedere ist
von Rasenparterres und einem Vorhof
mit Laubengang umgeben, im Innen-
hof dient ein Wasserbecken zur Ver-
sorgung des Neuen Gartens. Nachdem
es sorgsam rekonstruiert wurde, bietet
es heute wieder seinen herrlichen Pa-
noramablick.
Besonders schön ist die Alexander-
Newski-Kirche auf dem Kapellenberg,
außerdem gibt ein kleines Museum
Einblick in das frühere Leben der Kolo-
nie.
Volkspark und Biosphäre
Ein Stück weiter wartet mit dem Volks-
park auf dem Bornstedter Feld be-
reits die nächste Grünanlage auf Erho-
lungsbedürftige. Schon früher wollten
die Potsdamer Gartenbaumeister das
Bornstedter Feld in den Kranz der Gar-
tenanlagen einbeziehen. Stattdessen
diente das Gebiet als Militär- und Exer-
zierplatz der preußischen Könige, der
deutschen Kaiser, der Wehrmacht und
schließlich der russischen Armee. Von
1993 an wurde das 300 ha große Areal
städtebauliches Entwicklungsgebiet
für Wohnquartiere, Schulen und Sport-
anlagen. Auf dem Gelände der Buga
2001 entstand der heutige Volkspark,
in dem neben militärischen Relikten
viel Platz für Sport, Spiel und Erholung
ist. Wasserspiralen laden zum Toben
ein, auf Blumenfreunde warten Laven-
del- und Salbeiwälle sowie 13 000 Ro-
senstöcke.
Dicht dabei stellt die Biosphäre
Potsdam (Georg-Hermann-Allee 99,
Tel. 0331 55 07 40, www.biosphaere-
potsdam.de, Mo-Fr 9-18 Uhr, Sa, So,
Fei 10-19 Uhr) eine gelungene Mi-
schung aus Natur und ›Edutainment‹
dar. Neben 20 000 tropischen Pflanzen,
einem Wasserfall und einem Stück Re-
genwald versetzen einen stündliche
Gewitter samt Regenschauer in die At-
mosphäre eines Dschungels. Gleichzei-
tig lädt das 7000 m 2 große Gelände zur
Zeitreise auf den Spuren Fürst Pücklers
ein. Stationen sind eine Ausgrabungs-
stätte und das Studierzimmer Pücklers.
Weitere sehenswerte Attraktionen
sind eine Unterwasser-Forschungssta-
tion, ein Flugsimulator und eine Scha-
manenhütte.
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Pomonatempel
Nicht übersehen sollte man den sehr
viel kleineren, benachbarten Pomona-
tempel, der 1801 vom damals 19-jähri-
gen Schinkel erbaut wurde. Unterhalb
träumt der Jüdische Friedhof mit z. T.
jahrhundertealten Gräbern vor sich
hin, ein Stück weiter setzt die ebenfalls
zum UNESCO-Welterbe gehörende,
russische Kolonie Alexandrowka einen
weiteren exotischen Akzent in die Gar-
tenlandschaft.
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Kolonie Alexandrowka
Alexandrowka 2, www.alexan
drowka.de, Tel. 0331 817 02 03,
Di-So 10-18, Winter 12-16 Uhr
Mit den 13 Holzhäusern, die Friedrich
Wilhelm III. um 1826 erbauen ließ,
wollte er seinem kurz zuvor verstorbe-
nen Freund Zar Alexander ein bleiben-
des Denkmal setzen. Die Gartenanlage
wurde von Lenné gestaltet, in den
Blockhäusern - in Wirklichkeit handelt
es sich um Fachwerkhäuser, die mit
Holzbohlen, Balkonen und Schnitz-
werk verziert wurden - fanden die
Sänger eine Heimat, die nach dem Sieg
der preußischen und russischen Trup-
pen über Napoleon als ›Geschenk‹ des
Zaren in preußischen Diensten blieben.
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