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Freundschaftsinsel
Gleich beim Hauptbahnhof, zwischen
Alter und Neuer Fahrt, lockt mit der
Freundschaftsinsel ein gartenkünstleri-
sches Kleinod des 20. Jh. Von Ende der
1930er-Jahre an wurde hier von Karl Fo-
erster zusammen mit anderen Garten-
architekten der erste Schau- und Sich-
tungsgarten für winterharte Blüten-
stauden, Farne und Gräser in
Deutschland angelegt. Nach den
Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg in
den 1950er-Jahren wiederhergestellt,
wurde die Anlage 1996 vollständig ge-
mäß dem ursprünglichen Konzept re-
konstruiert. Neben den beiden Torhäu-
sern, dem Schwanen- und Adlerhaus,
steht hier eine Sandsteinpergola aus
den 1930er-Jahren, dazwischen verteilt
sich eine Sammlung von mehr als 20
Bronzeskulpturen wie dem »Liebespaar
unter dem Regenschirm« zwischen Ro-
senbeeten, 1200 Arten von Gräsern und
Stauden. Im Sommer finden hier Kunst-
ausstellungen (in einem Pavillon) und
Open-Air-Kino statt, außerdem gibt es
ein Sonnencafé und einen Bootsverleih.
Gefordert war ein Turm, auf dessen
Spitze ein Spiegelsystem Licht von
Himmelskörpern einfängt und in ein
senkrechtes Fernrohr leitet, wo es,
durch einen weiteren Spiegel in ein un-
terirdisches Labor geleitet, mit Hilfe ei-
nes Spektrums zerlegt wird. Damit
sollte die Kernthese der allgemeinen
Relativitätstheorie nachgewiesen wer-
den, wonach das Sonnenlicht im Rot-
bereich seines Spektrums eine charak-
teristische Verschiebung aufweist.
Doch dies gelang nicht. Stattdessen
hat sich das Großgerät bei der Unter-
suchung des Magnetfelds der Sonne
bewährt. Im Inneren sind allerlei opti-
sche Geräte zu sehen, einen Hauch von
Wohnlichkeit vermittelt der kleine
Saal, in dem das Kuratorium unter Ein-
steins Vorsitz tagte.
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Park Sanssouci
Innerhalb von drei Jahrhunderten
schufen die Baumeister der preußi-
schen Könige ein faszinierendes En-
semble von Schlössern und Gärten.
Knapp 300 ha groß ist das zum UNESCO-
Welterbe gehörende Gelände, in das
die unterschiedlichsten Gebäude ein-
Einsteinturm
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Tel. 0331 29 17 41, www.urania-pots
dam.de, Führungen Sa 10 Uhr (nur
nach Anmeldung)
Schräg gegenüber vom Hauptbahnhof,
auf dem Telegrafenberg, befindet sich
mit dem Einsteinturm eine einzig-
artige Architektur-Ikone des 20. Jh.
Strahlend weiß, mit runden, ge-
schwungenen Formen, die mal dem Ex-
pressionismus, mal dem Jugendstil ent-
liehen sind, erinnert er je nach Blick-
winkel an einen Ozeandampfer, einen
Phallus oder ein stilisiertes Tier. Es war
der erste größere Auftrag des jungen
Erich Mendelssohn, für den Erwin F.
Freundlich das Konzept entwickelte.
Rund um Schloss Sanssouci
Für den kleinen Rundgang braucht
man etwa eine Stunde, für das ganze
Gelände 2,5 Stunden. Informationen
und günstige Kombitickets für die
Schlösser sind im Besucherzentrum an
der Historischen Mühle (An der Oran-
gerie 1, April-Okt. 8.30-18 Uhr, Nov.-
März 8.30-17 Uhr, Tel. 0331 969 42 00,
www.spsg.de) erhältlich, wo es auch
einige Lokale gibt. Bewährt hat sich
der freiwillige Parkeintritt von 2 €, mit
dem die teilweise arg strapazierten
Parkanlagen erhalten werden.
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