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Auch Potsdam hat ein Brandenburger Tor
unter dem Großen Kurfürsten Fried-
rich Wilhelm, der um 1660 die Burg
zum Stadtschloss ausbaute, blühte
Potsdam auf. »Das gantze Eyland muss
ein Paradies werden«, gab damals
Fürst von Nassau-Siegen das Motto für
die künftige Entwicklung zum preußi-
schen Arkadien aus.
Aufgeblüht ist die Stadt aber zu-
nächst dadurch, dass sie der Soldaten-
könig im 18. Jh. zum Garnisonsstandort
machte. Damit siedelten sich viele
Handwerker an, die Zahl der Einwoh-
ner wuchs und führte zu mehrfachen
Stadterweiterungen. Den historischen
Höhepunkt der Stadtentwicklung mar-
kierte Friedrich der Große, der den Aus-
bau Potsdams zur Residenzstadt voll-
endete. Mit Schloss und Park Sanssouci
erreichte die preußische Baukunst
Weltniveau. An diesem Gesamtkunst-
werk arbeiteten die Nachfolger Fried-
richs II. engagiert weiter. Friedrich Wil-
helm II. fügte ihm den Neuen Garten
mit dem Marmorpalais hinzu, unter
Friedrich Wilhelm III., Friedrich Wilhelm
IV. und Kaiser Wilhelm I. entstanden
Schloss Charlottenhof, Schloss und Park
Babelsberg sowie Schloss Cecilienhof.
Ein düsteres Kapitel kündigte der
»Tag von Potsdam« am 21. März 1933
an, als der greise Reichspräsident Paul
von Hindenburg in der Garnisonkirche
Adolf Hitler die Hand drückte. In der
letzten Phase des Zweiten Weltkriegs
fielen weite Teile der Altstadt den Bom-
ben zum Opfer. Nach Kriegsende
wurde Schloss Cecilienhof im Sommer
1945 Schauplatz der Potsdamer Konfe-
renz, bei der die Vertreter der Sieger-
mächte über das weitere Schicksal der
Deutschen entschieden, das im Kern in
der geografischen und politischen
Neuordnung des Landes bestand. Zur
DDR-Zeit wurden zerstörte Gebäude
wie das Stadtschloss abgetragen, Neu-
bauten bewirkten tiefgreifende Verän-
derungen in der Struktur der Stadt.
Nach der Wende setzten umfangreiche
Restaurierungsarbeiten ein, die das his-
torische Erbe vielerorts inzwischen in
neuem Glanz erstrahlen lassen.
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