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Die Sorben - Deutschlands
exotische Minderheit
In der Lausitz ist Deutschlands größte
Minderheit, die Sorben oder auch
Wenden, zu Hause. Etwa 20 000 Mit-
glieder leben in der Gegend um Cott-
bus und im Spreewald. Für Besucher
sind sie meist nur an den exotischen
Trachten zu erkennen, die viele
Frauen bei besonderen Anlässen
heute noch tragen. Dem slawischen
Volk und seiner Kultur begegnet man
aber auch in Heimatstuben und
anderen Institutionen.
wenn die Frauen in reich bestickten
Trachten mit ausladenden Röcken und
großen haubenartigen Kopfbedeckun-
gen daherkommen, geht das auf eine
lange Tradition zurück. Wie viele Bräu-
che, die noch heute gepflegt werden.
Westslawen kommen
ins Sumpfland
Doch wer sind die Sorben eigentlich
und woher kommen sie? Die Bezeich-
nung Sorben leitet sich von der latini-
sierten Form Surbi bzw. Sorabi ab, die
wiederum von der sorbischsprachigen
Eigenbezeichnung der Sorben als
Serbja bzw. Serby stammt. Der Begriff
Wenden geht dagegen auf die römi-
schen Geschichtsschreiber Plinius den
Älteren, Tacitus sowie den griechischen
Geografen Ptolemaios zurück, die die
slawischen Stämme als
Venedi
bezeich-
neten. Bereits im 6. Jh. nach Christus
sollen sich Westslawen in der heutigen
Lausitz - was auf Sorbisch ›Sumpfland‹
bedeutet - angesiedelt haben. Sie blie-
ben auch hier, als fränkische, thüringi-
sche und sächsische Bauern in die Ge-
gend zogen. Ihre Kultur und Sprache
wurden im Lauf der Jahrhunderte je-
doch immer weiter zurückgedrängt
und ihr Lebensraum schrumpfte. Im
20. Jh. vom Naziregime verfolgt, wur-
den die Sorben in der DDR als nationale
Minderheit zwar anerkannt, der Kultur
machte jedoch die Zerstörung vieler
dörflicher Strukturen durch den Braun-
Barlinska droga
,
Katarinska gaska, Bar-
linska droga, Serbska droga
: Wer diese
Bezeichnungen auf den Straßenschil-
dern von Cottbus entdeckt, ist erst ein-
mal irritiert. Kündigt sich hier bereits
das Nachbarland Polen an? Nein, es
handelt sich vielmehr um die sorbischen
Namen für Berliner Straße, Kathari-
nengässchen und Wendenstraße. Denn
die Lausitz ist Heimat der Sorben -
oder Wenden -, der größten deutschen
Minderheit. Um die 60 000 Sorben sol-
len hier leben, 20 000 in der branden-
burgischen Niederlausitz, 40 000 in der
zu Sachsen gehörenden Oberlausitz.
Ihre Sprache ist auf der Straße nur
noch selten zu hören. Wesentlich auf-
fälliger sind die exotischen, farbenfro-
hen Trachten, mit denen Besucher bei
festlichen Gelegenheiten im Spreewald
empfangen werden. Auch wenn es ein
wenig nach Touristenfolklore aussieht,
Brot und Salz gehören zum
sorbischen Begrüßungsritual
