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Ribbeck im Havelland - Vom
Gedicht zur touristischen Marke
Eine Dorfkirche, ein Dorfanger mit
Feuerlöschteich, ein Herrenhaus und
drumherum kleine Häuser aus Fach-
werk und Backstein: Es gibt viele
Orte in Brandenburg, die so aussehen.
Aber nur eins, das Ribbeck heißt.
Durch Fontanes Ballade geadelt, hat
es sich in den letzten Jahren zum
Bilderbuchdorf und zur Visitenkarte
des Havellands entwickelt.
grau, der Birnbaum mickrig, die Kirche
baufällig und von der Fassade des Rib-
beckschen Herrenhauses, in dem sich
lange Zeit ein Pflegeheim befand, brö-
ckelte der Putz.
Nach dem Fall der Mauer wurde aus
dem Aschenputtel nicht gleich eine
Prinzessin. Besitzstreitigkeiten be-
herrschten zunächst die Atmosphäre,
auch fürchteten einige Dorfbewohner,
nach der Wende würden wohlha-
bende Zugereiste wieder feudalähnli-
che Verhältnisse einführen. »Als sie an-
rückten von Osten aus dem westlichen
Berlin mit drei Omnibussen und rot
und weiß und blau lackierten Autos,
aus denen Musik hämmerte, lauter als
»Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Ha-
velland, ein Birnbaum in seinem Gar-
ten stand …« Wenn man etwas mit
dem Havelland verbindet, dann ist es
Fontanes Ballade vom großzügigen
Gutsherrn, der den Kindern Birnen
schenkt. Sie hat dazu geführt, dass
heutzutage Zigtausende von Besu-
chern in die 350-Seelen-Gemeinde
strömen. Sie sehen sich die Dorfkirche
an, den zarten Birnbaum, das frisch re-
novierte Schloss und lassen sich
schließlich vor der alten Schule, aus der
ein kleines Museum mit Café und Fahr-
radstation geworden ist, bei einem
Latte Macchiato nieder.
Friedrich-Carl von Ribbeck kehrte in das
Dorf seines Großvaters zurück
Bilderbuchdorf Ribbeck
Kein Zweifel: Ribbeck ist ein einladen-
des Bilderbuchdorf, in dem man gern
verweilt. Doch das war nicht immer so.
Wer vor zehn oder fünfzehn Jahren
hierher kam, hielt es meist nicht lange
aus, denn ihm bot sich ein eher trost-
loses Bild: Die Häuseransammlung
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