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ken des Landes ist. Zusammen mit Ber-
lin gehört Brandenburg zu den Regio-
nen mit der höchsten Forschungs-
dichte in Europa. Rund 250 For-
schungseinrichtungen haben hier
ihren Sitz, darunter drei Institute der
Max-Planck-Gesellschaft, acht Institute
der Leibnizgemeinschaft, vier Einrich-
tungen der Helmholtz-Gemeinschaft
und vier der Fraunhofer-Gesellschaft.
Seit Beginn der 1990er-Jahre wurden
auch drei Universitäten und fünf Fach-
hochschulen gegründet, außerdem die
Hochschule für Film und Fernsehen
Konrad Wolf in Potsdam weiterge-
führt. Zudem gehen aus der privaten
University of Management and Com-
munication (UMC) mit Standorten in
Potsdam und Neuruppin hochqualifi-
zierte, dynamische Arbeits- und Füh-
rungskräfte hervor. Bemerkenswert ist
in dem Zusammenhang, dass ein Drit-
tel der in Brandenburg ansässigen Fir-
men von Frauen geführt wird - z. B.
von Brita Marx, Chefin der Luckenwal-
der Abriss- und Recyclingfirma, die als
Unternehmerin des Jahres 2009 ausge-
zeichnet wurde.
völkerungsrückgang von 2,5 auf 2,194
Mio. Menschen gerechnet, wobei sich
eine Hälfte auf das Ballungsgebiet um
Berlin konzentrieren wird, das nur
15 % der Fläche ausmacht, während
sich die andere Hälfte auf 85 % der
Fläche verteilt. Außerdem soll 2030
bereits jeder dritte Brandenburger im
Rentenalter sein - bei steigender Le-
benserwartung. Schon jetzt werden
aufgrund des demografischen Wan-
dels Schulen geschlossen, Wohnraum
und sonstige Infrastruktur ›rückge-
baut‹. So werden bereits Bahnhöfe
umgenutzt und Maßnahmen zur Revi-
talisierung der historischen Stadt-
kerne wie Wittstock ergriffen, die be-
reits erste Früchte tragen. Insofern ist
Brandenburg auch eine Art Zukunfts-
labor, wo mit Modellen experimen-
tiert wird, die später vielleicht an-
dernorts Anwendung finden könnten.
Chancen im Tourismus
Eine besonders große Chance liegt au-
ßerdem im Tourismus, der sich eben-
falls zu einem wichtigen Wirtschafts-
zweig entwickelt hat. Nachdem hier
775 Mio. € an öffentlichen und ca.
1,6 Mrd. € an privaten Geldern inves-
tiert wurden und in der Branche eine
starke Professionalisierung stattgefun-
den hat, haben sich die Besucherzah-
len seit 1990 mehr als verdreifacht.
Rund 4 Mio. Besucher, darunter immer
mehr ausländische Gäste, kommen
nach Brandenburg, die rund 1333 Be-
herbergungsbetriebe konnten mehr
als 10 Mio. Übernachtungen verbu-
chen. Besonders beliebte Ziele sind
Potsdam, das Ruppiner Land, der
Spreewald, das Oder-Spree-Seengebiet
und der Fläming. Dabei hat auch der
Winter- und Tagungstourismus Auf-
wind bekommen.
Herausforderungen
Insgesamt scheint sich auch die Neu-
ausrichtung der Wirtschaftspolitik zu
bewähren. Anstatt Fördergelder nach
dem Gießkannenprinzip zu verteilen,
unterstützt sie unter dem Motto »Die
Stärken stärken« ausgewählte Wachs-
tumskerne. Allerdings besteht noch
eine große Herausforderung in den
wirtschaftlich schwächeren Randge-
bieten außerhalb des ›Speckgürtels‹
um Berlin. Sie haben ganz besonders
mit den Folgen des demografischen
Wandels - Entvölkerung und Überal-
terung - zu kämpfen. Bis zum Jahr
2030 wird landesweit mit einem Be-
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