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Kultur
Neben dem UNESCO-Welterbe der
Potsdamer Kulturlandschaft mit meh-
reren Schlössern, der Russischen Kolo-
nie Alexandrowka und der Sternwarte
am Babelsberger Park gibt es in Bran-
denburg noch ca. 500 weitere Schlös-
ser und Herrenhäuser, die heute teil-
weise als Museen oder Hotels fungie-
ren. Dazu kommen 29 Orte mit
historischen Stadtkernen, mehr als 200
Museen und Gedenkstätten und ca.
40 000 Baudenkmäler. Außerdem tra-
gen zahlreiche Orchester und Chöre,
Theater, Galerien, unzählige kleine
und größere Festivals und die vielen
über das Land verteilten Künstler zu ei-
nem lebendigen Kulturleben bei.
Nach der Wende erfolgt ein demo-
kratischer Neubeginn: Nach dem Be-
schluss der frei gewählten Volkskam-
mer, die alten Länder wieder einzufüh-
ren, wird das Land Brandenburg am
3. Oktober 1990 offiziell gegründet.
Potsdam wird Landeshauptstadt, Man-
fred Stolpe Ministerpräsident. Ein
Volksentscheid am 14. Juni 1992 bestä-
tigt die neue Verfassung des Landes.
Von 2003 bis 2009 regiert eine von Mat-
thias Platzeck geführte Koalition von
SPD und CDU, die 2009 von einer Koa-
lition aus SPD und Linkspartei abgelöst
wird. Platzeck bleibt Ministerpräsident.
Bevölkerung
Mit 2,5 Mio. Einwohnern (85 Einw./
km 2 ) ist Brandenburg (2012) wesent-
lich dünner besiedelt als der gesamt-
deutsche Durchschnitt (230 Einw./km 2 ).
Während sich der Großteil der Bevöl-
kerung auf den sogenannten Speck-
gürtel um Berlin konzentriert, leben in
den berlinfernen Landesteilen immer
weniger Menschen. Daraus ergeben
sich vielfältige Probleme im Hinblick
auf die soziale Infrastruktur (Schulen
und ärztliche Versorgung) oder die
Verkehrsanbindungen. Eine weitere
Herausforderung liegt in der Überal-
terung der Bevölkerung. Bereits jetzt
ist jeder fünfte Brandenburger älter
als 65 Jahre - bis zum Jahr 2030 soll es
sogar jeder Dritte sein. Deshalb wur-
den im Sozialministerium besondere
»Seniorenpolitische Leitlinien« erar-
beitet, die eine Orientierungshilfe für
Kommunen, Verbände und Unterneh-
men sein sollen. Eine Besonderheit
stellt die Minderheit der in der Nie-
derlausitz lebenden, ca. 20 000 Sorben
dar, deren Sprache und Kultur beson-
derem Schutz unterliegt.
Wirtschaft
Hier hat nach der Wende ein starker
Umstrukturierungsprozess stattgefun-
den. Nach dem Niedergang vieler In-
dustriebetriebe sind heute rund 75 %
der ca. 1 Mio. Erwerbstätigen im Dienst-
leistungssektor tätig, ca. 22 % imPro-
duzierenden Gewerbe, und nur noch
knapp 2 % in der Landwirtschaft. Um-
satzstärkste Branchen sind die Papier-
und Chemieindustrie, Metallerzeu-
gung und -verarbeitung, die Gummi-
und Kunststoffindustrie. Zu den be-
sonderen Wachstumsbranchen gehö-
ren die Kfz- und Zubehörproduktion,
Logistik, Maschinenbau, Baustoffin-
dustrie, Medizin- und Biotechnologie.
Auch der Tourismus spielt eine immer
größere Rolle: Mit rund 4 Mio. Besu-
chern und 1333 Beherbergungsbetrie-
ben konnte Brandenburg 2011 über
10 Mio. Übernachtungen verbuchen.
Besonders beliebte Urlaubsregionen
sind das Ruppiner Land, Potsdam, der
Fläming und der Spreewald.
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