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Nationalpark
Unteres Odertal
Wildgänsen, zur Tierwelt im Nasspol-
der oder zur Vogelwelt der Flussaue
an. Ideal zum Laufen ist der 50 km
lange Uferwanderweg von Mescherin
nach Stolzenhagen im Süden. Im Som-
merhalbjahr werden außerdem Rad-
und geführte Kanutouren angeboten.
Höhepunkte sind die Singschwantage
im Februar sowie die Kranichwochen
Ende September/Anfang Oktober.
Während die Nationalparkverwal-
tung ihren Sitz im hübschen Schloss
von Criewen hat, lädt das benachbarte
Nationalparkhaus (Park 2, Schwedt, OT
Criewen, Tel. 03332 255 90, www.unte
res-odertal.de, April-Okt. tgl. 9-18,
Nov.-März Fr-So 10-17 Uhr) im ehe-
maligen Schafstall zu einer Ausstellung
zum Anfassen und Mitmachen ein.
Schautafeln, ein Aquarium und Experi-
mentierplätze bringen den Besuchern
Flora und Fauna der Oderniederung
näher. Schön ist auch der 1820 von
Lenné gestaltete, 10 ha große Schloss-
park mit mächtigen alten Eichen, Pap-
peln, Kastanien sowie exotischen
Sumpfzypressen. Mittendrin steht die
freundliche rosafarbene Dorfkirche,
die bis auf das 13. Jh. zurückgeht. Sie
ist Relikt eines früheren Dorfes, das
1816 abgetragen wurde, als Rittmeis-
ter von Arnim das Herrenhaus erbauen
ließ.
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Einmalig in Europa haben sich im Un-
teren Odertal ausgedehnte Überflu-
tungsräume erhalten. Von Ende No-
vember bis April steht auf Wiesen,
Weiden, Auwäldern und Mooren oft
meterhoch das Wasser, daneben erhe-
ben sich die bis zu 50 m hohen Oder-
hänge. 1995 als zwölfter deutscher Na-
tionalpark gegründet, ist das Untere
Odertal zugleich Bestandteil eines
deutsch-polnischen Naturschutzpro-
jekts, das das gesamte Gebiet von
Hohensaaten bis Stettin umfasst. Auf
polnischer Seite schließen sich dem
deutschen Nationalpark die Land-
schaftsschutzparks Cedynski Park Kra-
jobrazowy und Park Krajobrazowy Do-
lina Dolnej Odry an. Auf deutscher
Seite gehören neben der 2-4 km brei-
ten Flussaue, die von vielen Altarmen
durchzogen ist, Wälder und blühende
Trockenrasen auf den Oderhängen
dazu. Anfang des 20. Jh. hat man hier
ein Poldersystem nach holländischem
Vorbild errichtet. Durch die einge-
deichten Talbereiche wurde einerseits
der Schiffsverkehr für Schiffe bis 600 t,
andererseits die Nutzung der Wiesen
in den Sommermonaten möglich. Die
wechselnden Wasserstände bieten
günstige Lebensbedingungen für eine
Vielzahl von Pflanzen und Tieren. So
gehört der Nationalpark mit 269 Wir-
beltierarten, 2500 Wirbellosen und
über 1000 Pflanzenarten zu den arten-
reichsten Gebieten Deutschlands.
Im Frühjahr brüten hier seltene Vo-
gelarten wie Kampfläufer und Bekas-
sine, im Sommer Seggenrohrsänger
und Wachtelkönig, im Herbst sammeln
sich riesige Schwärme von durchzie-
henden Wasservögeln. Der Tourismus-
verein Unteres Odertal in Schwedt bie-
tet regelmäßig Wanderungen zu den
Schwedt/Oder
Von der einstigen Barockstadt mitten
im Nationalpark ist nicht viel übrig ge-
blieben. Im Zweiten Weltkrieg zu mehr
als drei Viertel zerstört, entstand hier
eine moderne Industriestadt mit meh-
reren Neubauvierteln. Insgesamt ist
der Stadt aber anzusehen, dass hier im
Rahmen des Wettbewerbs »Stadtum-
bau Ost« an der Verschönerung des
Zentrums gearbeitet wird. Das Bild der
sanierten Altstadt prägt die neugoti-
sche Stadtkirche St. Katharinen, die
mit ihrem mächtigen Turm samt Zin-
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