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Meisterwerk der Hochgotik: Kloster Chorin
bei näherem Hinsehen als Meisterwerk
der Hochgotik entpuppt. Vielleicht -
das bemerkte zumindest Fontane -
wirkt es besonders schön und roman-
tisch, weil es Ruine ist.
Ursprünglich sollte auf der Halbinsel
Pehlitzwerder am Parsteiner See ein
zweites Haus- und Begräbniskloster für
die Markgrafen entstehen. So began-
nen die Zisterziensermönche das Klos-
ter Mariensee zu errichten, von dem
heute noch Fundamente stehen, bra-
chen die Arbeiten jedoch nach einigen
Jahren ab und verlegten das Kloster an
seine heutige Stelle. In der zweiten
Hälfte des 13. Jh. erbaut, zeigt es noch
romanische Elemente, wurde aber im
Stil der Backsteingotik vollendet. Zen-
trum der repräsentativen Anlage ist
eine dreischiffige Gewölbebasilika mit
Querschiff und Chor, die verrät, dass
bedeutende Kirchenbauten wie der
Magdeburger Dom Modell gestanden
haben. Dabei wurde einerseits der vom
Zisterzienserorden vorgeschriebenen
Schlichtheit, andererseits dem Reprä-
sentationswillen des Herrscherge-
schlechts Rechnung getragen. So ver-
ziert nicht nur ein Lilienfries die ge-
samte Kirche. Besonders reich ist die
Gestaltung der Querhausgiebel und
vor allem der hoch aufragenden West-
front, wo die filigrane Ziegelbauweise
ihren Höhepunkt findet. Zwischen Kir-
che und Klausur wurde an der West-
seite außerdem der sogenannte Fürs-
tensaal für den Landesherrn einge-
fügt. Von der Klausur haben sich der
Ost- und Westflügel mit dem Kreuz-
gang erhalten, sowie ein Brüdersaal,
die Küche, ein Pfortenhaus an der
Westseite und das Brauhaus. Neben 60
bis 80 Priestermönchen lebten hier ur-
sprünglich 400 Arbeitsmönche - Cho-
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