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Pilgerroute von Kyritz nach Bad Wilsnack
rung das Pilgerziel, die mächtige Wun-
derblutkirche, wartet.
einer Sünderwaage gegen Geld, Brot
oder andere Wertgegenstände auf-
wiegen ließen. Mit den Einnahmen
wurde auch der Neubau der festungs-
artigen Kirche finanziert. Über den
Turmstumpf des ersten Baus wurde ein
noch größerer gesetzt, den Schluss-
punkt bildete der stattliche Renais-
sancegiebel an der Westfassade.
Anlaufstelle für Pilger war die
Wun-
derblutkapelle
mit dem Wunderblut-
schrein, der einst hinter kunstvoll be-
malten Türen die drei Hostien barg.
Nachdem sie im 16. Jh. vom protestan-
tischen Pfarrer verbrannt wurden, ging
es mit Wilsnack bergab. Erst der Kur-
betrieb sorgte vor gut 100 Jahren wie-
der für Auftrieb. Nachdem 1906 heil-
same Moorvorkommen entdeckt wur-
den, durfte sich das Städtchen 1929
Bad nennen. Inzwischen pilgern die
Besucher vor allem wegen des 2000
entstandenen Thermalsolebads hier-
her. Das ist auch müden Wanderern
wärmstens zu empfehlen!
Die Wunderblutkirche von
Bad Wilsnack
Hier soll sich im 14. Jh. das sogenannte
Blutwunder ereignet haben. Drei Hos-
tien haben 1383 einen schweren Brand
der damaligen Dorfkirche unversehrt
überstanden. Als der Wilsnacker Pfar-
rer sie in den Trümmern des Gebäudes
fand, waren auf ihnen zudem Bluts-
tropfen zu sehen. Bald ereigneten sich
noch andere Wunder. Daraufhin setzte
eine riesige Wallfahrtsbewegung ein,
die bis nach der Reformation im 16. Jh.
andauerte. Aus allen Himmelsrichtun-
gen, aus Belgien, England, Skandina-
vien, Russland, dem Baltikum und der
Schweiz kamen die Gläubigen, um ihr
Heil in der Wunderblutkirche zu su-
chen. Wilsnack nahm damals einen un-
geahnten Aufschwung. Einem Bericht
zufolge konnten sich die Pilger ihrer
Sünden entledigen, indem sie sich auf
