Travel Reference
In-Depth Information
banes Leben einzuhauchen. Doch der
erhoffte Wohlstand wollte sich nicht
einstellen. 1923 verlor Kloster Zinna
sogar das Stadtrecht. Umso idyllischer
mutet es heutigen Besuchern an.
Herzstück des Komplexes sind die
Klosterkirche, das Siechen- und Gäste-
haus sowie die Alte und Neue Abtei,
die vom einstigen Kloster stehen ge-
blieben sind. Die vermutlich 1226 ge-
weihte Kirche, eine frühgotische Pfei-
lerbasilika aus Granitquadern, wirkt in
ihrer Schlichtheit fast archaisch (im
Sommer Sa, So nachmittags, Führun-
gen auf Anfrage). Sehr viel schmuck-
voller sind die benachbarte Alte und
Neue Abtei mit ihren verzierten Gie-
beln. In der spätgotischen, um 1435
entstandenen Neuen Abtei mit filigra-
nem Treppengiebel wurden 1958 auch
die sogenannten Fresken von Zinna in
der Abtskapelle freigelegt. Sie sind Teil
des heutigen Klostermuseums, das ei-
nen guten Überblick über die Ge-
schichte der Zisterzienser gibt. Nach
dem Museumsbesuch lädt in der Alten
Abtei die Kräuteressenzherstellung
dazu ein, den hochprozentigen »Zin-
naer Klosterbruder« zu kosten.
rei mit Laden, Vorführungen der Web-
kunst und kleinem Museum. Im Bistro-
Café gibt es hausgemachten Kuchen
und kleine Gerichte.
Schloss Wiepersdorf G 8
www.schloss-wiepersdorf.de,
Tel. 033746 699 15, Feb.-Nov. Sa, So,
Fei 13-16 Uhr, Führungen an jedem
1. So im Monat um 14 Uhr
Südöstlich von Kloster Zinna versteckt
sich mit Schloss Wiepersdorf ein lie-
benswerter Musenhof mit internatio-
naler Ausstrahlung in der tiefsten Pro-
vinz. Der barocke Putzbau wurde
1734-38 für General Graf von Einsiedel
gebaut, später kamen noch zwei ein-
geschossige Flügelbauten hinzu. 1780
ging die Anlage in den Besitz der Fa-
milie von Arnim über, die im Garten
eine Orangerie errichten ließ. 1814 zog
das Romantikerpaar Bettina und
Achim von Arnim hierher und empfing
weitab von Berlin illustre Gäste wie die
Brüder Grimm, Alexander von Hum-
boldt oder Fürst Pückler-Muskau.
Bis zum Ende des Zweiten Welt-
kriegs blieb das Herrenhaus in Famili-
enbesitz, dann nahm die sowjetische
Militärkommandatur den letzten Ei-
gentümer, Friedmund Ernst Freiherr
von Arnim gefangen, der 1946 in Sibi-
rien starb. Immerhin konnte dessen
Schwester Bettina Encke von Arnim er-
reichen, dass das Anwesen als Ort für
Schriftsteller und Dichter erhalten
blieb. In der Folgezeit waren hier nam-
hafte Autoren wie Sarah Kirsch, Anna
Seghers oder Arnold Zweig zu Gast.
Nach der Wende wird diese Tradition
fortgeführt. Internationale Künstler,
Musiker und Dichter verbringen hier
als Stipendiaten einige Monate und
präsentieren ihre Arbeiten bei Lesun-
gen, Konzerten und Ausstellungen.
Dazu sind auch Besucher willkommen.
Ansonsten müssen sie sich mit dem
kleinen Bettina und Achim von Arnim-
Übernachten, Essen
Romantisch - Alte Försterei: Markt 7,
Kloster Zinna, Tel. 03372 46 50, www.
romantikhotels.com/Kloster-Zinna, tgl.
12-23 Uhr, EZ ab 74 €, DZ ab 114 €, Apt.
ab 150 €. Liebevoll gestaltetes Roman-
tikhotel in der 240 Jahre alten ehema-
ligenOberförsterei Friedrichs des Gro-
ßen. Sehr gute regionale Küche in
Friedrichs Stuben, der Schankstube 12
Mönche und auch im Bauerngarten
(Hauptspeisen ab 10 €).
Handwerklich - Webhaus: Berliner Str.
72, Jüterbog, OT Kloster Zinna, Tel.
03372 43 27 39, www.webhaus-kloster-
zinna.de, Di-So 11-17 Uhr. Handwebe-
Search WWH ::




Custom Search