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führt. Jener Tag der Überführung der
drei Särge von Lehnin nach dem Dom
in Cölln an der Spree war recht eigent-
lich der Todestag Lehnins. Die Güter
waren eingezogen, und innerhalb
zwanzig Jahren war die Umwandlung
vollzogen - der Klosterhof war ein
Amtshof geworden.«
Der Besitz des Klosters fällt an den
Kurfürsten. Der Große Kurfürst nutzt
es nach Verwüstungen im Dreißigjäh-
rigen Krieg noch als Jagdschloss, au-
ßerdem soll es der Lieblingsort seiner
Gemahlin Luise-Henriette gewesen
sein. Doch in späteren Jahren werden
die Gebäude geplündert und zerfallen.
Erst 1871-77 werden sie - kurz nach
Fontanes Besuch - auf dringende Emp-
fehlung der Architekten Ludwig Per-
sius und Friedrich August Stüler wie-
deraufgebaut und stellen somit auch
ein Glanzstück früher Denkmalpflege
dar.
Sommermusik und
Kräuterseminare
Inzwischen ist hier das Henrietten-
Stift, eine diakonische Einrichtung mit
Altenpflegeheim, Krankenhaus und ei-
nem gepflegten Gästehaus unterge-
bracht, das auch Besuchern zum Über-
nachten offen steht. Kirche und Kreuz-
gang lassen sich am schönsten bei den
Lehniner Sommermusiken erleben,
wenn in den altehrwürdigen Mauern
mal Händel, mal Bossa Nova erklingt.
Während der Kräutergarten zu Füh-
rungen, Kräuterseminaren und Koch-
kursen einlädt (Klosterkirchplatz 1-2,
Tel. 033207 328 23, www.kraeuter-wer
din.de), sind im Elisabethhaus eine
Dauerausstellung über Themen wie
Gott und Nächstenliebe sowie der Be-
sucherempfang untergekommen. Rund
um den Klostersee gibt es auch einen
Skulpturenpark, mehrere Badestellen
und ausgeschilderte Wanderwege.
Rosen ranken an den Klostermauern
empor
Zerfall und Wiederaufbau
Mit der Reformation schlägt für das
Kloster die Todesstunde. »Elf Askanier
lagen hier und einträchtig neben ih-
nen drei aus dem Hause der Hohen-
zollern, Friedrich mit dem Eisenzahn,
Johann Cicero und Joachim I.«, schreibt
Fontane in seinen »Wanderungen
durch die Mark Brandenburg«. »Dieser
stand nur ein einzig Jahr in der Gruft
(von 1535 bis 1536), dann wurde sein
Sarg, wie der Sarg seines Vaters und
Großoheims, nach Berlin hin über-
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