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Ca. 40 % des Wassers werden chemisch und physikalisch im ent-
stehenden Zementstein gebunden. Überschüssiges Wasser aus der
Mischphase verdunstet und hinterlässt Poren (Kapillare) im Be-
ton.
Zement + Wasser = Zementleim ---
Zementleim + Gesteinskörnung + Zusatzmittel = Beton
Zementbezeichnungen leiten sich von ihrer
Zusammensetzung und ihren Eigenschaften ab.
Es sind teils deutsche und teils internationale
Bezeichnungen, z. B.:
- Cem für Cement oder Zement
- R für rapid = schnell erhärtend
- N für normal erhärtend
- HS für hohen Sulfatwiderstand
- LH (alt NW) für low heat, früher niedrige
Hydratationswärme
- NA für niedriges Alkaliäquivalent.
Die Festigkeitsklassen werden durch die Mahl-
feinheit des Zementes erzeugt:
So ist ein Zement mit 32,5 N/mm 2 nicht so fein
gemahlen wie ein Zement mit 52,5 N/mm 2 .
Ein Hochofenzement DIN EN 197 - Cem
III/A 32,5 R - LH/HS ist also ein Zement mit
mittlerem Hüttensandgehalt und Normfestig-
keit nach 28 Tagen von 32,5 N/mm 2 , schnell
erhärtend mit niedriger Wärmeentwicklung
und hohem Sulfatwiderstand.
Zemente gehören zu den hydraulischen Binde-
mitteln und benötigen zur Erhärtung Wasser. Der
Zementleim erhärtet durch feste Anlagerung von
Wassermolekülen zu Zementstein (Vorgang der
Hydratation). 100 kg Zement binden dadurch
chemisch fast 26 kg Wasser. Zusätzlich werden
fast 15 kg physikalisch gebunden, zusammen
etwa 40 kg bei Portlandzement.
Der Wasserzementwert (W/Z-Wert) beträgt
hier bei 40 kg Wasser/100 kg Zement = 0,4.
Bei den Bauklassen SV bis III darf in Eig-
nungsprüfungen der Wasserzementwert nicht
höher als 0,45 liegen.
Bei zu niedrigem oder zu hohem Wasserze-
mentwert kann der Zement und damit der Beton
nicht seine geforderten Festigkeiten erreichen.
Der Zementgehalt darf einen Mindestwert
von 340 kg/m 3 für Bauklassen SU bis III und
420 kg/m 3 für Waschbetonoberflächen (Ober-
beton) im verdichteten Frischebeton nicht
unterscheiten.
Tabelle 4. 7.15 Arten und Zusammensetzung
von Normalzementen nach
DIN EN 197-1
Haupt-
zement-
arten
Bezeichnung
( Normalzement a rten)
Portland-
z ement-
klinker
K M.- %
Weitere
B estand-
teile
M.- %
4
Kurz-
zeichen
CEM I
Portland-
zement
CEM I
95 ... 100 -
CEM II
P ortlandhüt-
tenzement
CEM II/A-S
80 ... 94 S 6 ... 20
S 21 ... 35
CEM II/B-S
65 ... 79
Portland-
silikastaub-
zement
D
6 ... 10
CEM Il/A-D
90 ... 94
P ortland-
p uzzolan-
z ement
CEM Il/A-P 80 ... 94 P/Q
CEM Il/B-P 65... 79
CEM Il/A-Q 80... 94
CEM Il/B-Q 65 ... 79 6 ... 35
P ortlandf-
l ugasche-
z ement
CEM Il/A-V 80 ... 94 V/W
CEM Il/B-V 65 ... 79
CEM Il/A-W 80 ... 94
CEM Il/B-W 65 ... 79 6 ... 35
P ortlandschie-
ferzement
CEM Il/A-T
80 ... 94 T
CEM Il/B-T
65 ... 79 6... 35
P ortlandkalk-
s teinzement
CEM Il/A-L 80 ... 94 L/LL
CEM Il/B-L 65 ... 79
CEM II/A-LL 80 ... 94 6 ... 35
CEM II/B-LL 65 ... 79
P ortlandkom-
positzement 6)
CEM Il/A-M 80 ... 94 6 ... 35
CEM Il/B-M 65 ... 79 D ... LL
CEM III H ochofen-
z ement
CEM III/A
35 ... 64 S 36 ... 65
CEM IIl/B
20 ... 34 66 ... 80
CEM IIl/C
5 ... 19 81 ... 95
CEM IV P uzzolanz-
ement 6)
CEM IV/A
65 ... 89 D ... W
CEM IV/B
45 ... 64 11 ...55
CEM V/A 40 ... 64 D ... V
CEM V/B 20 ... 38 18 ... 50
S = Hüttensand, D = Silikastaub, P + Q = Puzzolane,
V + W = Flugasche, T = gebrannter Schiefer, L + LL = Kalk-
stein
1)
CEMV
K ompositze-
ment 6)
Angegebene Werte beziehen sich auf die Summe der
Haupt- und Nebenbestandteile (ohne Calciumsulfat und
Zementzusätze).
2)
Zusätzlich Nebenbestandteile bis 5 M.-% möglich, z. B.
ein (bzw. mehrere) Hauptbestandteil(e), soweit nicht
Hauptbestandteile des Zements.
3)
Der Anteil von Silikastaub ist auf 10 M.-% begrenzt.
4)
Zum Beispiele Phonolith.
5)
Gesamtgehalt an organischem Kohlenstoff (TOC)
0,50
M.-% (L) bzw.
0,20 M.-% (LL).
6)
In den Zementen CEM Il/A-M, CEM Il/B-M, CEM IV und
CEM V sind entsprechende Bestandteile neben Portland-
zementklinker angeben, z. B. CEM Il/A-M (S-V-L) 32,5 R.
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